Im Wald ,da sind die Mönche- und alles Reis oder was?

Hinzes Insidertipps für Thailand
Thailand? Da denkt jeder gleich: Ab auf die Inseln im Süden! Come on! Das war gestern. Out! Wer "in" sein will, der entdeckt den Norden, wo das "Goldene Dreieck" glänzt wie nie zuvor. Cooler geht's in Thailand derzeit nicht.
Ich bin mit einer Thailänderin verheiratet. Also fragen mich Freunde und Bekannte: "Du kennst Dich doch aus! Welche Insel soll ich denn dieser Jahr in Süd-Thailand besuchen?"

Ach, Freunde: Sagt dem Süden ade! Insel war gestern. Der Norden ist angesagt. Der Norden ist Trend. Wer glänzen will, der fährt ins Goldene Dreieck (Golden Triangle)! Die Wirtschaft boomt, der Tourismus boomt – und bevor die Chinesen alles weggekauft haben, bitte mal richtig entspannen – zwischen coolen Hotels, tierischen Abenteuern und ungewohntem Border-Crossing.

Baby, mach Dir bitte nie mehr Sorgen um Reis. . .

Ach, endlich wird ein Vorurteil glanzvoll widerlegt: Thailand kann vor allem Plastik – und ökologisch gar nichts. Das war gestern!

Am Mekong zwischen Chiang Saen und Chiang Khong wird so manches Vorurteil gegenüber Thailand „in den Fluss geworfen“. Denn: Siam macht im Norden auf total grün – perfekt ökologisch. Da würde selbst die „grüne Claudia“ vor Staunen und Begeisterung ihr rotes Jäckchen ablegen.

Das Rai Saeng Arun ist ein Öko-Resort wie man es sich auch in Europa wünscht: eine organische Farm mit rund 20 Bungalows im gehobenem Stil und Ambiente. Geboten wird ein typisches Thai-Farmleben. Inklusive eines "Bauer sucht Frau"-Gefühls. Mithelfen und Hand-anlegen erlaubt. Beste Reisezeit: Oktober und November, dann kann bei der Reisernte mitgemacht werden. Oder vor der Regenzeit im Juli/August: dann kann der Gast „seinen eigenen“ Reis anpflanzen. Dann wird das Rai Saeng Arun zu einem Reishotel. . .

Das vegetarische Restaurant bietet kulinarische Erbauung: Gemüse wird erst zur Bestellung ganz frisch gepflückt; gern mit Gast-Hilfe zubereitet (Show-Küche ist anderswo im Süden; so ein Schnickschnack hat man hier nicht nötig) – und serviert: Ein Traum, wie Frühlingsrollen und Curries wirklich schmecken können. Dazu Frucht-Shakes, die vor Frische und Geschmack strotzen (auch hier gilt: Erdbeer & Co. kommen von nebenan)im Saeng Arun Resort Chiangrai, Nord-Thailand.

Geschlafen wird entweder am Mekong oder am Berg, mit einem gut 1 Kilometer langen Fußweg durch die Reisfelder erreichbar. Die Holzhütten sind natürlich eingerichtet – schön: Dusche im Freien (nie allein, denn die Tierwelt kommt hautnah heran; nachts nichts für schwache Nerven). Und was steht tagsüber auf dem Programm: Chillen im Bungalow oder Entdeckungen auf dem Mekong. Ausflüge nach Laos (just opposite the river) oder nach Chiangsaen bzw. Chiang Khong, denn das Resort liegt auf halbem Wege.
Bungalows (2 Personen) kosten zwischen 70 und 100 Euro/Nacht (inkl. Frühstück).

Im Wald da sind die Mönche

Es muss nicht immer ein 5-Sterne-Dach sein. Typischer für den Norden ist eine Nacht unter "freiem Himmel". Also Zahnbrüste und Schlafsack (inkl. Moskitonetz) und dorthin, wo die Thais liebend gern mal auf die Knie fallen – in einen Tempel. Und der steht in Nord-Thailand manchmal ziemlich tief im Wald. Dort, wo der Glaube Berge und Bäume versetzt. Und das „Goldene Dreieck“ ist so etwas wie eine der letzten buddhistischen Enklaven dieser lokalen Tradition im Waldtempel Patasi Yonook, Chiangsaen - Nord-Thailand.
Mönche genießen (vor allem außerhalb von Bangkok) weiterhin großen Einfluss auf den Thai-Alltag. Besonders im eher ländlich-geprägten Norden. Ohne den Rat eines Mönchs werden viele alltägliche Entscheidungen nicht getroffen. Das die Mönche auch gern mal die richtigen Lotto-Zahlen vorhersagen sollen, gehört dazu. Pragmatisches Denken also. (Überblick über den thailändischen Buddhismus kann man sich bei Wikipedia holen).

Die alte Tradition der Waldtempel und der Wandermönche, die von Kloster zu Kloster ziehen, droht im modernen, westlich-orientierten Thailand auszusterben. Schon deshalb ist ein Klosterbesuch perfekt, um das „alte Siam“ zu entdecken – und zu bewahren.

Einer der „letzten“ Waldtempel im "Goldenen Dreieck" ist Patasi Yonook, knapp 20km. südöstlich von Chiangsaen. Hier im stillen Hinterland leben je nach Jahreszeit rund 12 Mönche. Kloster-Vorsteher ist Janto Tiravutito. Der Mit-Sechziger spricht ein wenig Englisch. Es gibt eine Gebetshalle, einen gold-glänzenden Chedi, einige kleine Gebetsstätten; zudem Häuser, in denen Mönche wohnen – und eine offene Küche, direkt an einem See gelegen. Auf dem Speiseplan, abhängig von Spenden, stehen Reis, Gemüse und Wasser. Ansonsten gibt es nur eins: Stille.
Doch Vorsicht: Logistisch ist der Abstecher schwierig, da bin ich ganz ehrlich.Gefragt sind vor allem Geduld und etwas Glück, "das Haus am See" auch zu finden. Am besten versucht man es mit einem telefonischen Kontakt. Der glückliche Anrufer erreicht im Waldtempel zumeist eine „Sekretärin“, die hilfsbereit ist ­– allerdings nur Thai spricht. Also unbedingt einen einheimischen Dolmetscher suchen (später im Tempel findet sich vor Ort immer ein Mönch, der Englisch spricht).

Wer es schafft Patasi Yonook zu erreichen, sollte (mindestens) eine Übernachtung einplanen. Eine unvergessliche Nacht im Hinterland – und unglaublich weit weg vom allgemeinen Thailand-Klischee. Das Tagesprogramm? Zu allererst: Ruhe bewahren. Oder anders gesagt: Meditieren, gemeinsame Zeit verbringen, Spaziergänge am nahen See – mehr bietet der Tag nicht, zum großen Glück.

Seit wenigen Monaten hat das Kloster sanitäre Anlagen, die mit Spenden aus dem SAI SPA MÜNCHEN errichtet wurden, nachdem der Tempel aufgrund der schlechten Weltwirtschaftslage bereits das Aus drohte. Durch die neuen sanitären Anlagen können nun auch Gäste hier übernachten.

Es gibt keinen festgelegten Preis für eine Übernachtung. Es gibt keinen Service oder etwa ein „Unterhaltungs“-Programm. Aber trotzdem gibt es kaum einen besseren Ort wie Patasi Yonook, um das ursprüngliche Nord-Thailand kennen zu lernen. Also ein wirkliches Muss für eine Reise im „Goldenen Dreieck“.
Reis im Norden: z.B.RAI SAENG ARUN RESORT,2 Moo 3, Baan Phagub, Tambon,Rim Khong, Amphoe Chiang Khong,Chiang Rai 57140, Thailand
Infos unter:info@raisaengarun.com
Der Waldtempel:Patasi Yonook, Lage: 20km südöstlich von Chiangsaen
Klostervorsteher/Kontaktperson: Janto Tiravutito Tel.: (0066)-(0)869140116
Weitere Informationen und Geschichten von Peter Hinze unter: https://www.reception-insider.com

Quelle: recption-insider

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