Reisen und Golfen

Ernster Sport oder Gaudi-Zeitvertreib?

und Bilder: bo

Footgolf im Selbsttest
Die Einladung zur ersten Footgolf-WM für Hobbyteams im oberösterreichischen Windischgarsten lag auf der langen Bank der Entscheidung. Stünde ein sportlich-ambitioniertes Wochenende an oder eine Gaudinummer mit Schnapseln an der Halfway-Station? Letztendlich überwog die Neugier, die Lust am Ausprobieren ( und natürlich die Aussicht auf ein paar Tage im Luxus-Entspann-Resort Dilly in Windischgarsten).
Zwar geht es beim Footgolf tatsächlich über 18 Loch mit insgesamt 70 Par, aber die Entfernungen sind doch deutlich erträglicher: ein Par 3 mit 67 Metern und ein Par 5 mit 184 Metern gilt es zu meistern ( und wer bei der Fußball-Europameisterschaft aufgepasst hat, weiß das nur Boateng einen Pass über 70 bis 80 Meter zielgenau spielen kann).
Ein bescheidener Reporter bringts da mal auf 35 bis 45 Meter, im ungeübten Zustand aber mit latenter Oberschenkelzerr-Gefahr. Die Regeln sind sehr an das Golfen angepasst, die Schßtechnik, von Außenrist bis Spann, den Spielern überlassen. Schnell spürt man, das Passagen auf dem Fairway besser rollend, im Semirough und Rough besser fliegend überwunden werden. Hindernisse wie Hügel und Bunker, entwickeln eine völlig eigene Dynamik gegenüber dem Verhalten eines Golfballes und Wasserhindernisse können zu ungeahnten Sprint-und Spurtansätzen der Spieler animieren, denn ein Golfball versinkt im Bachlauf, der Fußball wird mit der Fließgeschwindigkeit des Baches weitertransportiert. Zum Glück liegen auf guten Plätzen Kescher bereit, denn an kleinen Teichen kann es durchaus erhebliche Zeitverluste geben, bis der Wind den Ball wieder ans Ufer getrieben hat.
Das ist vielleicht der große Vorteil des Footgolfs: selbst Anfänger müssen nicht mit einem Sack Bälle an den Start gehen.
Sehr unterschiedlich und abwechslungsreich gestaltet sich das Einlochen: Die ca 50 Zentimeter breiten Löcher ( besser die Fahne stecken lassen!) sind nämlich nicht nur auf Grüns, die bei Fußbällen wie Spiegel werden können und jeden Lufthauch auf das Ballverhalten annehmen, sondern auch im Rough oder Semirough. Erstaunlich, wie nur 10 Zentimeter lange Grashalme das Rollen abbremsen oder gar komplett verhindern.
Gespielt wird nicht nur nach Golfregeln, sonder auch nach der Golfetikette, also Fußballschuhe mit Stollen können nicht getragen werden.
2 Testrunden ergeben folgendes Fazit: Footgolf ist ernst zu nehmen u d wahrscheinlich für Fußballer einfacher als für Golfer. Es könnte Fußballer auf den Golfplatz führen und ist definitiv eine Bereicherung. Mit einer Rundenspielzeit von 90 Minuten entspricht es auch deutlich mehr den Lebensgewohnheiten jüngerer Generationen.
Für Hobbyteams, die sich mit anderen messen wollen, der nächste Termin steht schon fest:
2. Foot Golf WM findet vom 23 bis.25.Juni. 2017 .
Zuschauen kann man am 23.September in Windischgarsten bei der Pyhrn Priel Tourismus Foot Golf Trophy, selber Ausprobieren in Windischgarsten immer mittwochs und sonntags ( nähere Informationen unter https://www.dilly.at
Eigene Footgolf-Plätze weltweit mit Schwerpunkt Deutschland zeigt auch die Webseite /https://www.fussballgolfen.de auf.

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