bo, an der 1 am Friedhof
bo, Bunker
bo, Klassischer Linkskurs
Loch 18
Der Golfplatz von Portmarnock Links im Test
Hier hat schon Whisky-Baron John Jameson mit seinen Freunden Ende des 19.Jahrhunderts dem Golfsport zwischen den Dünen gefrönt und hier hat sein Sohn später auch eine Villa in den frischen Seewind gestellt. Letzteres ist heute ein Hotel mit gehobenen Ansprüchen im besten irischen Stil: Portmarnock Hotel &Golf Links.( Besprechung siehe:http://https://www.reisenundgolfen.de/index.php?set=details&id=1193&cat=reisen#1 )
Von den 12 Löchern des ersten Kurses blieben zumindest die wilde Natur, der karge Bewuchs der Dünen, als 1995 der zweimalige Masters-Gewinner und dreifache Irish Open-Sieger Bernhard Langer den weltweit einzigen Linkskurs in einer Hauptstadt umsetzte.
Wild und ungestüm kommt er daher, mit 98 Bunkern, manche tief und abgründig, nahezu unüberwindbar und mit sanften, weichen Dünen, die mit ihrem Ginsterbewuchs an die besondere Note irischen Whiskies erinnern. Vor 2 Jahren wurde der Platz noch einmal mit viel Geld aufgewertet, Männer haben jetzt 6090 Meter ( CR 72), und die Damen 5152 Meter (CR 73)zu bewältigen.
Der Abschlag des 1.Loches wurde deutlich erhöht, wer noch ein paar Treppchen weiter nach oben geht, blickt über die Düne auf das meist windzerzauste Meer mit schaumgekrönten Wellen. Von dort oben trotzt man dem Wind und sieht den einzigen meterhohen kräftigen Baum des gesamten Kurses mit abwehrender Haltung mitten im Fairway stehen. Vorbei an den verwitterten Kreuzen des Friedhofs sollte spätesten der dritte Schlag über einen kleinen Graben zum sehr schnellen Grün dieses Par 4 gelingen.
Immer wieder werden die Grüns zum Teil von bis zu 8 Bunkern bewacht, die mit ihren hohen Rändern gerade für höhere Handicaper schwer zu meistern sind. Für die Konzentration nicht gerade förderlich sind die häufigen Starts am nahegelegenen Flughafen von Dublin, die manchmal empfindlich laut über die Anlage donnern. Welche entscheidende Rolle der Wind auf Linkskursen spielen kann, wird vor allem auf Loch 9 deutlich. Auch auf diesem Par3 schlägt man erhöht neben der Düne ab, die den Platz vom Strand trennt. Der Spieler spürt den Wind daher nicht, der nur einen Meter über seinem Kopf hin weg bläst, während die Flugbahn des Abschlags schon nach 3 Metern dem einwärts drückenden Wind ausgeliefert ist. Das Grün liegt wieder windgeschützt tiefer, fällt an den Rändern weiter ab. Wer hier Lehrgeld zahlt, kann aber vielleicht schon das ähnlich gelagerte Loch 11 meistern.
Von hier aus sieht man auch das Klubhaus des benachbarten Portmarnock Golf Clubs, Austragungsort vieler großer Turniere und der ersten Irish Open. Leider weigert sich der Klub beharrlich Damen als Mitglieder zu akzeptieren, warum er auch mittlerweile international geächtet wird. Die gerichtliche Ausrede, man sei ja eigentlich ein Männerclub, der zufällig halt auch noch einen Golfplatz besitzt, wird von den großen Verbänden jedenfalls nicht geteilt.
Das Damenverbot gilt für den Portmarnock Links Kurs allerdings nicht. Der Platz ist sehr gepflegt, eine Toilettenanlage taktisch klug in der Mitte des Platzes installiert. Für Getränke sollte man selbst spätestens im gut ausgestatteten Proshop sorgen. Mit 55 Euro an Werktagen und 70 Euro am Wochenende ist der Platz auch noch deutlich günstiger als sein bekannterer Nachbar. Nach der Runde lockt die berühmte Jameson-Bar in der Villa, die bei jedem Wetter für den gebührenden Abschluß einer irischen Linkskursrunde sorgen kann.
Weitere Informationen unter https://www.portmarnock.com
Weitere empfohlene Golfplätze unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
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