ungewöhnliche Driving Range
Sattes Grün am Moor
Abschlag über die Mur
Hütte als Hindernis und Ziel zugleich
der Golfclub Lungau/Katschberg im Test
Zwischen Obertauern und Innerkrems liegt im österreichischen Lungau im Salzburger Land zwischen den Orten Sankt Michael und Sankt Margarethen der 18-Loch- Meisterschaftsplatz Lungau. Das Tal ist hier so breit, dass sich der Golfplatz ganz flach zwischen die hohen Berge schmiegt und damit leicht zu begehen ist.
Der Platz ist sicherlich sportlich anspruchsvoll und bietet den Herren eine Länge von 5972 Metern ( CR 70,8, slope 123) sowie den Damen eine Länge von 5179 Metern( CR 71,9, slope 122). Das moderne Klubhaus liegt leicht erhöht über dem Platz und lässt von seiner Terrasse aus gut auf das Grün von Loch 9 und Loch 18 blicken. Greenfee-Spieler sollten auf keinen Fall nach einer Runde die guten Kuchen bei einem „Enzo“ ( eine Art AperolSprizz ohne Aperol, aber mit Enzian-Sirup) verpassen.
Etwas sonderlich ist die Driving Range des Golfclubs Lungau: Als Zielpunkte dienen keine Fahnen, sondern spitze, jeweils mit 2 unterschiedlichen Farben bemalte Pfähle. Als wäre dies nicht schon ungewöhnlich genug, reichen die Entfernungen von 60 Metern bis zu 220 Metern mit einer 105 Meter (!) und einer 165 Meter (!!)-Markierung.
Der erste Teil des Platzes zieht sich am südlichen Gebirgszug am Ende eines ausgedehnten Moores entlang. Hier können sich die Bäume, Büsche und Grashalme des Platzes sicherlich nicht über ungenügende Bewässerung beschweren, tiefes ,sattes Grün empfängt den Spieler. Der Nachteil liegt klar auf der Hand: Die Bälle rollen nicht sehr weit übers Fairway, die Füße können auch mal nass werden.
Der zweite Teil des Platzes kann mit Löchern aufwarten, die länger im Gedächtnis bleiben werden: Schon der Abschlag von Loch 10 verlangt einen präzisen Schlag durch die enge Schneise über den Gebirgsfluß Mur. Eng bleibt es auch auf Bahn 11, einem Par 5 mit beidseitigen Aus-Linien. Bahn 12 gehört mit zu den schönsten Herausforderungen, die man im Alpenraum finden kann: Ein Dogleg über die Mur, mit Bunkern an strategischen Stellen und hohen Birken, die ein gradliniges Spiel nahezu verhindern. Auch die letzte Bahn, ein Par 5 mit Handicap 1 hat ein Alleinstellungsmerkmal: Ein einsamer Baum in der Mitte des Fairways versperrt die Sicht aufs bunkerbewehrte Grün auf einer Halbinsel. Greenfee-Spieler können sich am letzten Grün abarbeiten, wenn sie nicht einen sehr dosierten Schlag zur Fahne erreichen: Direkt hinter dem sehr kurzen Vorgrün geht es abwärts in einen nicht einsehbaren schmalen Bunker.
2 Toilettenanlagen befinden sich auf dem Platz zusätzlich zum in der Mitte gelegenen Klubhaus, das auch zur Auffrischung von Getränkevorräten dient. Die Markierungen des Platzes sind allerdings ausbaufähig: Es fehlt an Entfernungsangaben an den Seiten, Informationstafeln geben schlicht falsche Inhalte wieder ( eine Auslinie ist beispielsweise als „rot“ markiert). Deutlich besser ist das Birdiebook, in dem auch alle Stromleitungen eingezeichnet sind. Mit 77 Euro an allen Tagen ist das Greenfee nicht gerade günstig, Hotelgäste der Partnerbetriebe erhalten aber hohe Rabatte. Interessant ist dabei auch eine Mitgliedschaft bei "golfcard-unlimited, die ÖGV-Beiträge einschließt und für 1930 Euro die kostenfreie Spielberechtigung auf 28 Plätzen in Österreich, der Slowakei, Ungarn und Slowenien beinhaltet.
Auch Anfänger kommen im Golfclub Lungau auf ihre Kosten: Ein öffentlicher 9-Loch-Kurzplatz im „trockenen“ Teil des Klubgeländes wirkt sehr gepflegt.
Weitere Informationen unter https://www.golfclub-lungau.com
Weitere Informationen zum Lungau und einiger Partnerhotels unter https://reisenundgolfen.de/index.php?set=details&id=1872&cat=reisen#1
Alle getesteten Golfplätze finden Sie unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=2191
Quelle: eigen
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