Reisen und Golfen

Bernhard Langers „Florida in den Alpen“

Der GC Schladming in der Steiermark im Test

Das würde man im engen Ennstal nicht vermuten: Weiße Sandstrände umgeben von saftigen Fairways und Blick auf Hohen Dachstein, Planai und Rossbrand. Der von Golflegende Bernhard Langer in Schladming konzipierte Platz überrascht immer wieder mit der Kombination aus Alpengolf und Florida, und das nicht nur , weil es ein „Crocodile Hole“ gibt. Der „Leading Course“ bietet trotz der eingezwängten Lage zwischen Bundesstraße und Enns große Abwechslung. Da führt das stark modulierte Fairway durch hohe Tannen, wenig später lässt ein direkt, an eine Fairwaysenke angrenzender schmaler, weißer Sandstrandstreifen Bälle mit leichtem Slice direkt ins blau schimmernde Wasser rollen( Loch 14 „The Monster“) Für viel Abwechslung ist also auf dem Kurs gesorgt, der für Männer 5516 Meter ( CR 69,2;Slope 127) und für Damen 4780 Meter ( CR 70,3;Slope 123) ausweist.

Immer wieder wird man von den Ideen Bernhard Langers überrascht, wenn es übers Wasser geht und das Par3 von Hügeln mit angedeuteten Topfbunkern bewacht wird ( Hole 8 „Crocodile Hole“). Spielerisch bietet der Platz für alle Spielstärken große Abwechslung und Herausforderungen. Leider kann man sich den Score gerade noch am letzten Loch komplett versauen: Das Par 5 bietet ein kleines Wäldchen in der Mitte der Spielbahn, der Durchgang rechter Hand wird großflächig von einem Bunker eingenommen und schließlich gilt es auch noch, auf einem Inselgrün einzulochen. Sicherlich eines der schwersten aber auch schönsten Par 5s Österreichs.

Besonders beeindruckend ist die Pflege des gesamten Platzes. Da scheint nicht nur auf den Fairways mit der Nagelschere gearbeitet zu werden. In allen Farben erstrahlende Blumenrabatten werden mit verwittertem Holz vom Rough getrennt, Bäume bis zum Stamm mit Mulch umkleidet. Auch in den vielen Teichen und Wasserhindernissen scheint man täglich Algen zu fischen und Blätter zu entfernen, denn selbst zwischen den Schilfhalmen kann man durchs Wasser auf die klaren Kieselsteine blicken.

Wermutstropfen bei der Bewertung der Anlage sind allerdings der Straßenlärm von der Bundesstraße, der den Greenfeespieler auf den ersten drei Bahnen begleitet und die Hochspannungsleitung, die sich längs über die Anlage spannt. Ein Tribut, der der engen Tallage geschuldet ist. Der Spielgenuss mit den zahlreichen welligen Fairways und klug angelegten Bunkern macht dieses Manko aber locker wett.

Saubere Toiletten und Getränkeautomat gibt es am Halfway-Häuschen, am Abschlag der 10 wurde sogar ein Lakeball-Automat installiert, an dem man sich für 5 Euro 8 Bälle ziehen kann. Das Clubrestaurant wird allerorten gelobt für Qualität und Preisgestaltung. Gleiches gilt auch für das Greenfee, das mit 82 Euro an allen Tagen absolut berechtigt ist, da es auch noch die sehr freundliche und kompetente Behandlung im Sekretariat und den gut gelaunten Marshall mit einschließt.

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