Den Orient auf der Zunge erleben

Ein Kochbuch mit den Speisen Afghanistans

Kürbis mit Joghurt-Soße, gebackener Reis mit Orangenschalen und Lamm mit Pistazien: Afghanische Restaurants sind in Deutschlands größeren Städten bekannt und beliebt. Kein Wunder, die meist einfachen Gerichte betören durch Gewürze mit orientalischen Aromen.

Wer den Zauber afghanischer Speisen in die heimische Küche holen möchte, für den gibt es jetzt ein ganz besonderes Buch. „Salam“ von Imraan Safi, einem gebürtigen Afghanen, der in München lebt und seine Koch-Leidenschaft auch im Blog „Zusammenkochen“ zeigt. Die ursprünglichen Rezepte entstammen seinen Kindheits-Erinnerungen, als er seiner Oma und den anderen Frauen der Familie am traditionellen Tandoor-Ofen über die Schulter geschaut hat.

Und so sind es nicht nur die mehr als 60 Original-Rezepte, die das Buch auf 224 Seiten so interessant machen. Es ist zudem reich versehen mit Familien-Geschichten und denen über ein Land, von dem wir nur so wenig wissen und das bei uns meist Unbehagen auslöst. Dabei muss vor allem die Gastfreundschaft, wie in so vielen orientalischen Ländern, überwältigend sein. Auch wenn die Leute arm sind und nur wenig besitzen, ein Gastmahl für Besucher wird immer gezaubert, auch mit spärlichen Zutaten, aber immer mit duftenden Kräutern und Gewürzen verfeinert.

Die Küche des Landes wurde im Laufe der Geschichte aufgrund seiner Lage an der Seidenstraße von denen anderer Regionen wie den persischen und indischen geprägt. Bei Fleischgerichten spielt Lamm die Hauptrolle. Die Gewürzmischung Char Masala aus Kardamom, Kreuzkümmel, Koriander, Nelken und Zimt sorgt für orientalisches Aroma in vielen Gerichten. Gulpi, Blumenkohl-Curry, ist ein Gedicht! Nicht weniger Dopiaza, Zwiebelfleisch mit Kichererbsen auf Fladenbrot.

Dogh, ein salziges Joghurt-Getränk, ist der perfekte Durstlöscher an heißen Tagen. Wie auch Sharbat, ein herrlich erfrischender Drink aus getrockneten Kirschen, etwas Zucker und Zitrone, der den Körper bei Hitze mit wichtigen Nährstoffen versorgt und einfach himmlisch schmeckt! Das Rezept ist ganz einfach:
700 ml Wasser in einem Topf aufkochen, 3-4 EL braunen Zucker unter Rühren zugeben, Saft 1 Zitrone unterrühren und 3 Minuten köcheln lassen. 300 g getrocknete Kirschen (gibt’s bei dm) in eine verschließbare Flasche geben, mit Zitronen-Zuckerwasser auffüllen, verschließen und über Nacht in den Kühlschrank geben.

„Salam“ ist viel mehr als nur ein Kochbuch – eine Bereicherung für alle, die sich für fremde Länder und Kulturen interessieren.

Salam
Rezepte und Geschichten aus Afghanistan
Christian Verlag
224 Seiten
29,99 Euro


Quelle: eigen

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