Anstossen mit einem Glaserl „Charles“

200 Jahre Charles Heidsieck, der Mann, der den Champagner nach Amerika brachte
In diesem Jahr wäre Charles Heidsieck 200 Jahre alt geworden. Er prägte durch sein unternehmerisches Wirken nicht nur den Stil des Hauses, sondern durch seinen Freigeist und Mut auch die Entwicklung des Champagners als internationales Prestige-Getränk. Er segelte mehrfach über den Atlantik. Als erster Direktor eines Champagnerhauses überhaupt, verkaufte Charles Heidsieck in Amerika seinen Champagner und wurde so zu einem gern gesehenen Gast in der gehobenen amerikanischen Gesellschaft. Ein Glas „Charles“ war das Synonym für ein Glas Champagner.

Doch war ihm das Glück nicht lange gewogen. Im Jahr 1861 erhielt Charles Heidsieck die Nachricht vom Ausbruch des Konflikts im Bürgerkrieg der Vereinigten Staaten. Da mehr als die Hälfte des Vermögens seines Unternehmens auf unbezahlte Konten in den USA gebunden war, verließ Heidsieck schnell Reims und segelte in die USA. Dort angekommen, musste er feststellen, das speziell im Süden die Händler nicht mehr zahlungsfähig waren. Zu allem Überfluß wurde er auch noch als Spion verhaftet und inhaftiert. Erst durch massive Intervention Frankreichs beim US-Präsidenten konnte er nach 7 Monaten wieder in die Freiheit entlassen werden, krank und fast seines ganzen Vermögens verlustig gegangen.

Doch das Glück kehrte zurück: Ein Missionar übergab ihm Landbesitzurkunden, die ein Bruder eines Händlers aus schlechtem Gewissen heraus dem Champagner-Händler überließ. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um Land handelte, das ein Drittel von Denver ausmachte, damals ein kleines Dorf, das bald zu einer der größten und reichsten Städte des amerikanischen Westens aufblühen sollte. Nach einigen Jahren konnte Heidsieck das Land verkaufen und alle seine Schulden zurückzahlen.

Mit dem überschüssigen Vermögen investierte er nach seiner Rückkehr aus den USA wagemutig in 47 gallo-romanische Kreidekeller, die die Römer vor 2000 Jahren 30 Meter unter der Erde angelegt hatten. Dank einer konstanten Temperatur und idealer hygrometrischer Bedingungen eignen sie sich perfekt als Weinkeller. So konnte Charles Heidsieck seine Vision in die Tat umsetzen und seine Champagner viel länger auf der Hefe lagern als es die traditionellen Champagnermethoden vorsahen. Er war schon damals überzeugt davon, dass eine verlängerte Reifung den Weinen erlaubte, ihr volles Aromapotenzial zu entfalten.
Ein französisch-kanadischer Fernsehfilm von 1989 „Champagne Charlie“ porträtierte Heidsiecks Leben. Er wurde vom englischen Schauspieler Hugh Grant gespielt.

Im Andenken an Charles Heidsieck wurde die Brut Réserve Collector Edition kreiert. Bis zu 50% Réserveweine werden in der Cuvée neben dem aktuellen Basisjahrgang assembliert, das gibt dem Champagner seine typische Komplexität und Tiefe. Zwei Faktoren wurden eingesetzt, die schon Charles Heidsieck verwendete: Erstens die Zeit, denn auch heute noch kann die Assemblage beim Brut Réserve zu über 50% aus Réserveweinen bestehen, von denen einzelne über 20 Jahre alt sind. Zudem reifen die Weine drei bis vier Jahre in den uralten Kreidekellern, was die Vorgaben der Appellation bei Weitem übertrifft. Der zweite Faktor bleibt die Komplexität des Champagners. Die Assemblage von rund 60 ausgewählten Jahrgängen verleiht dem Brut Réserve seine tiefgreifende Persönlichkeit. Bis zu 150 Weine bleiben auf der Hefe, bis ihre Aromen voll ausgereift sind. So bilden 40% Pinot Noir, 40% Chardonnay und 20% Pinot Meunier eine Symphonie des Chapgners. Am Gaumen erinnert die Textur an eine knusprige Nougatschicht auf samtigem Sahnegebäck, gefüllt mit prallen Früchten wie Zwetschgen und Kirschen. Im Abgang entfalten sich Noten von Praliné und Vanille.

Die neue Edition der Cuvée Champagne Charlie ist die erste seit sage und schreibe 37 Jahren und erst die sechste in ihrer Geschichte nach 1979, 1981, 1982, 1983 und 1985. Weinliebhaber in den USA waren die ersten, die diese legendäre Cuvée verkosten konnten, denn die Feierlichkeiten zum Geburtstag begannen in New York City, der Stadt, in der Charles selbst im 19. Jahrhundert Tausende von Flaschen verkaufte und den Grundstein für den Mythos seiner Person legte. In Deutschland wird der Champagner seit dem 01. Juli exklusiv und stark limitiert für 550 Euro die Flasche über Dallmayr in München vertrieben.

Quelle: charles-heidsieck

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