In der Weihnachtszeit wird vermehrt auf Knödel gesetzt
Ob es jetzt nach frei nach Karl Valentin Semmelknödel oder Semmelnknödeln heissen muss, zu den berühmtesten Vertretern der runden kartoffelhaltigen Sättigungsbeilage zählt definitiv der Thüringer Kloß.
Seine Entstehungsgeschichte beginnt bereits um 1800, als im heutigen Europa und somit auch in Thüringen der Kartoffelanbau intensiv vorangetrieben wurde. Der Kartoffelkloß entstand damals jedoch nicht aus kulinarischen Ambitionen heraus, sondern aus der Not: Aufgrund schlechter Ernten und hoher Getreidepreise wurden die Frauen im Thüringer Wald erfinderisch. Sie versuchten Brot aus Kartoffeln zu backen, was damals jedoch scheiterte. So begannen sie mit der Kartoffel weiter zu experimentieren. Nach und nach entstand aus geriebener und gekochter Kartoffelmasse die Grundlage für den ersten Thüringer Kloß. Das Wort „Kloß“ stammt ursprünglich vom althochdeutschen Wort „kloz“ ab, das „Klumpen“, „Knolle“ oder „Kugel“ bedeutet.
Was den Kloß ausmacht
Ein traditionelles Rezept enthält eine Mischung aus rohen geriebenen und gekochten zerdrückten Kartoffeln. Diese Kombination verleiht den Klößen ihre spezielle Textur und ihren typischen Geschmack. Das genaue Verhältnis der Zutaten variiert dabei nicht selten von Familie zu Familie und wird als wertvolles Wissen über Generationen hinweg weitergegeben. Bei der Wahl der Kartoffeln herrscht jedoch Einigkeit: Traditionell werden mehligkochende Kartoffeln verwendet, da sie aufgrund ihres höheren Stärkegehalts für eine bessere Bindung und so für das perfekte Ergebnis beim Kloßkochen sorgen.
Eine weitere unverzichtbare Zutat sind kleine Brotstückchen, mit denen die Klöße in der Mitte gefüllt werden. Je nach Gegend werden diese als „Brösel“, „Breckele“ oder „Weckbröckle“ bezeichnet.
Rezept für Thüringer Klöße zuhause
Um Thüringer Klöße für vier Portionen zuzubereiten, zuerst 1,5 Kilogramm mehligkochende Kartoffeln waschen, trocken tupfen und schälen. Rund ein Drittel der Kartoffeln in reichlich gesalzenem Wasser gar kochen. In der Zwischenzeit die restlichen rohen Kartoffeln mit einer feinen Küchenreibe raspeln. Danach die geriebenen Kartoffeln in ein sauberes Küchentuch geben und die Flüssigkeit herauswringen.
Ein Brötchen in kleine Würfel schneiden und bei mittlerer Hitze in einer Pfanne mit etwas Öl goldbraun rösten. Anschließend die gekochten Kartoffeln gut abtropfen lassen und danach mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Die zerdrückten Kartoffeln mit den geriebenen Kartoffeln und fünf Esslöffeln Kartoffelstärke gründlich vermischen. Dann alles gut mit Salz würzen und aus der Menge gleich große Kugeln formen. Diese in der Mitte mit den Brot-Croûtons füllen.
Nun die Klöße für circa 30 Minuten in siedendem Wasser gar ziehen lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Zum Schluss mit einer Schaumkelle aus dem Topf nehmen und heiß servieren.
Quelle: Kartoffel Marketing GmbH
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