Whisky und Golf

Wo schottische Erfindungen in Irland am besten harmonieren
Portmarnock? Portmarnock, das ist doch dieser Linkskurs gleich bei Dublin, oder? Portmarnock? Portmarnock, das ist doch der Stammsitz der Whisky-Jamesons!
Man kann es drehen, wie man will, beides stimmt und beides schmerzt den Iren ein wenig. Reklamieren die Schotten schon die Erfindung des Golfsports für sich, ist der Begründer der berühmtesten irischen Whiskymarke ausgerechnet ein gebürtiger Schotte. Aber selbstverständlich machen ausschließlich die rein irischen Zutaten und die speziellen irischen Verfahren aus dem Destillat diesen unnachahmlich milden Geschmack des Jameson-Whisky aus. Natürlich! „ Der ist so mild, den würde ich sogar trinken, wenn nicht mein Name darauf stünde!“ soll John Jameson gesagt haben und baute geschickt ein Imperium auf. Da neben Jameson weitere Schotten an der Entwicklung des königlichen Dublins beteiligt waren, die alle diesem seltsamen Sport mit Schläger und Ball frönten, ließ John Jameson für geselllschaftliches Näherkommen einen 12-Loch-Golfplatz in die karge Dünenlandschaft direkt an der Küste vor Dublin setzen: Portmarnock.
Seine Söhne setzten geschäftlich den Erfolgsweg fort und Sohn William leistete sich schließlich 1847 den Bau einer feudalen Villa direkt an den Rand des Golfplatzes von Portmarnock. 1907 kamen sein Freund aus Jugendjahren König Edward VII und seine Frau Königin Alexandra zu Besuch, um eine Tafel im Garten zu enthüllen, die zum Gedenken der Ehe der Mitglieder zweier großen Whisky Familien – Haig und Jameson - errichtet wurde. Diese Tafel überlebte bis heute und ist ein zentraler Punkt im Garten. Ein Abdruck davon befindet sich hinter der Rezeption.
Von dort aus sind es nur ein paar Meter bis zur Jameson Bar mit ihren getäfelten Wänden und ornamentaler Decke, der Bunker Bar und Konservatorium. Dort muss man einfach mal gesessen und einen Jameson getrunken haben. Erinnert ein Teil der Bar eher an eine Vorstadtkneipe, darf der andere durchaus als Herrenclub mit Ohrensessel und prasselndem Kaminfeuer bezeichnet werden. Getrunken und gefeiert wird, solange genügend Gäste trinken und feiern. An Freitag- und Samstagabenden, wenn es speziell im Thekenbereich nur so brodelt, kann der Begriff „ frühe Morgenstunden“ schon sehr dehnbar ausgelegt werden.
Hotelgäste, die in den in Karreeform angebauten Trakten sich frühzeitig zur Ruhe begeben haben, werden nicht gestört, denn die Zimmer sind allesamt so ausgerichtet, das die Fensterfronten zur Bucht oder auf den Golfplatz blicken. Auch hier fühlt es sich sehr irisch an: Die Fenster werden geöffnet, in dem man sie nach oben schiebt, Tapeten und Möbel machen die Räume schwer und dunkel und doch warm gemütlich für weniger schöne Tage, beim Frühstücksbuffet warten Toaster und irischer Pudding auf ihre Liebhaber.
Seit dem Frühjahr wird das Hotel behutsam renoviert, die jeweiligen Baustellen bestens mit Folien verdeckt. Das Haupthaus soll seinen Charakter behalten dürfen, im ersten Stock mit einem original Schlafzimmer mit Himmelbett und drei Konferenzräumen. Das Hotel ist nicht nur bei Golfern und Touristen beliebt, sondern auch bei Einheimischen, die hier gerne Whisky schlürfen oder aber auch große Hochzeitsfeiern erleben.
Natürlich ist auch der Golfplatz nicht mehr im Originalzustand. Bernhard Langer kreierte hier einen 18-Loch-Linkskurs der Sonderklasse, aber das ist eine andere Geschichte( siehe: http://https://www.reisenundgolfen.de/index.php?set=details&id=1192&cat=golf#1 ).
Golfer können im September ein Zimmer mit irischem Frühstück und Greenfee für 2 Erwachsene direkt im Hotel ab 279 Euro buchen. Weitere Informationen unter:
https://www.portmarnock.com

Quelle:

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