Gesetze ferner Länder, die man nicht verstehen muss
Da will man endlich einmal ein “echt geiles Bild” bei facebook posten, macht sich nackich.. und schon verbringt man eine Nacht in Gefangenschaft. So ist es einem Holländer, einem Briten und 2 Kanadiern passiert, die sich -komplett entblöst- auf dem Berg Kinabalu in Malaysia fotografierten. Dumm nur, wenn man die örtlichen Gesetze nicht kennt, und damit Verbotenes tut, denn der Berg ist den Malayen heilig und Ausziehen geht da gar nicht.
Sich ausziehen kann sogar die Ausweisung nach sich ziehen, wie ein britscher Feriengast in der Türkei erfahren durfte. Der zog in Marmaris vor einem Atatürk-Denkmal blank, wurde verhaftet und ausgewiesen und darf die Türkei zeitlebens nicht mehr betreten.
Fremde Länder, fremde Sitten! Manchmal verstehen unerfahrene westliche Touristen gar nicht, was sie falsch gemacht haben. So erscheint es dem unbedarften Urlauber sehr weltoffen und liberal, wenn er in Ländern Nordafrikas oder dem Nahen Osten Männer händchenhaltend auf den Straßen sieht, doch sollte er selbst seine Freundin an der Hand nehmen oder gar küssen oder umarmen, dann macht er sich strafbar. Selbst die als dem Westen zugewandten geltenden Vereinigten Emirate tolerieren gerade mal Händchenhalten bei Verheirateten.
Wer Tarnanzüge auf der Karibikinsel Grenada trägt, landet im Gefängnis, ohne Personalausweis in Japan erwischt zu werden, zieht 23 Tage im Bau nach sich. An bestimmten Orten in Australien die Hand zum Eide heben, kostet 500 Dollar Strafe, 600 Euro werden in Spanien fällig, wenn man Bikinis außerhalb von Badeanstalten oder abseits von Stränden trägt.
Speziell in den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es örtliche Gesetze, die bei Besuchern aus anderen Ländern, manchmal sogar nur aus dem angrenzenden Bundesstaat, nur noch Kopfschütteln auslöst. So darf man in Arizona durchaus mit einer Handfeuerwaffe lässig am Gürtel der Jeans ungehindert über die Hauptstrasse laufen, hält man aber ein gutes Malt-Feuerwasser in der Hand, ist die Nacht mit Gittern statt Gardinen an den Fenstern nicht weit. In Colorado deckt man sich im Cannabis-Shop für den Abend ein, in anderen Bundesstaaten reichen ein paar Gramm im Handschuhfach für eine Nacht auf Staatskosten.
Alkohol ist in den USA erst ab einem Alter von 21 drin, und kein Konsum in der Öffentlichkeit, besitzen darf man ihn in Dubai und Abu Dhabi, nicht aber nebenan in Sharjah. Besitzen und trinken darf man auch in Malaysia, aber nur, wenn man Nicht-Muslim ist. Wer einem Muslim ein Bier ausgibt, macht sich allerdings strafbar.
Ein besonderer Fall, wie das “International Travel & Health Insurance Journal” meldet, ereignete sich in den Vereinigten Emiraten: Bestraft wurde eine Australierin , die auf Facebook ein Bild postete, das ein Fahrzeug quer auf zwei Behindertenparkplätze abgestellt zeigte. Sie wurde nach dem Bundesgesetz “Antiinformation und Technische Kriminalität” verhaftet und ausgewiesen.
Speziell der Gebrauch neuer Medien, das Posten auf Facebook oder anderer sozialer Netzwerke ist in vielen Ländern starken Restriktionen ausgesetzt. Urlauber, die solche Medien häufig nutzen, sollten sich vor einer Reise also gründlich informieren, wie das Land, in dem sie ihre Ferien verbringen, mit den sozialen Medien umgeht.
https://www.itij.com/feature/no-laughing-matter

Quelle: International Travel& Health Insurance Journal