Ewiges Eis, Otter und Wale


Alaska und seine Gletscher
Jetzt beginnt sie wieder, die Kreuzfahrtsaison in den Norden der USA zum Bundesstaat Alaska. Täglich fahren drei bis vier der großen Schiffe durch die Glacier Bay, erlauben so bis zu 10.000 Menschen einen Blick auf die letzten großen Gletscher, die hier direkt ins Meer fließen. Mit bis zu 2 Metern am Tag bewegen sich die Massen, deren intensives Blau an Schlumpfeis erinnert,um dann an der Wasserkante mit großem Getöse ins Meer zu bröckeln.
Die Gletscher entstehen in Alaska, weil in diesem Teil der Welt durchschnittlich 20 Meter Schnee vom Himmel fallen und die Sommer bisher kalt und nass bleiben. Der Schnee kann daher nicht abschmelzen, bevor neuer Schnee auf ihn fällt. Je mehr Schnee auf Schnee fällt, desto mehr Druck entsteht auf den unteren Schichten, drückt sie zusammen und Luft entweicht, die in frisch gefallenen Schnee über 80 Prozent ausmacht. Ist der Luftanteil unter 20 Prozent, so spricht man von Gletschereis, das in Alaska innerhalb von 4 bis 10 Jahren entsteht. Das Eis absorbiert alle größeren Wellenlängen des Farbspektrums, lässt nur kurzwelliges zu, daher entsteht der Eindruck vom cremigen Blau des Schlumpfeises.
Nur einen Seetag von der Glacier Bay entfernt, fließt der Hubbard Gletscher ins Meer, nicht der größte, aber sicherlich der beeindruckendste unter den Eisriesen. Der Fluß spült natürlich nicht nur Eis ins Meer, er nimmt alles mit, was es auf der Erdoberfläche gab: Steine, Geröll, Mineralien, Kleingewächse. Das Meerwasser wirkt grünlich-trüb, doch die Vielfalt seiner Inhaltsstoffe lockt die großen Meeressäugetiere an: Selbst von Kreuzfahrtschiffen aus kann man die Wasserfontänen sehen, die die Wale ausstoßen, bevor ihre steil in die Höhe ragenden Schwanzflossen, den nächsten Tauchgang ankündigen. Dabei nehmen sie über 10 Tonnen Meereswasser mit Inhalt auf. Das Wasser pressen sie mit ihrer knapp 2 Tonnen schweren Zunge wieder aus dem Maul heraus, der Rest wird ungefiltert hinuntergeschluckt. 1 Tonne Nahrung am Tag nehmen die Tiere auf, bevor sie sich in den Wintermonaten wieder auf die Reise nach Hawaii machen, wo sie ihre Jungen gebären.
Possierlich wirken Seeotter, die gerne neben den Booten schwimmen. Sie treiben auf dem Bauch, um mit ihren flinken Vorderpfoten Muscheln zu öffnen. Sie sind perfekt an die rauhen Gegebenheiten angepasst, besitzen sie doch das dichteste Fell aller Lebewesen: über 1 Million Haare auf 10 Quadratzentimetern.
An manchen Felsen der Bay kleben hunderte von Wasservögeln, auf anderen keilen sich Seelöwen um die Weibchen. Kormorane und Seeadler ernähren sich prächtig von Heilbutt und Lachsen. Mit ein wenig Glück sind sogar Braun- und Schwarzbären auf steil abfallenden Hängen zu erkennen.
In den verschiedenen Orten entlang Alaskas Küste sind auch Touren auf kleineren Schiffen buchbar, die mit viel Wissen Einblick in das Wildlife dieses Landstriches vermitteln. In Seward, benannt nach dem Außenminister, der dereinst den Russen Alaska abkaufte, zum Beispiel mit Major Marine Tours : https://www.majormarines.com

Quelle: Eigen

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