Django chained

Museums-Plantagen in Louisianna
Nur eine knappe Autostunde von New Orleans entfernt, nach kilometerlangen, einsamen Fahrten durch Sümpfe nimmt man eine Brücke über den Mississippi und schon kann man einen Flashback von hunderten von Jahren bis zu den Bürgerkriegen erleben. Entlang des gewaltigen Stromes ziehen sich unendlich scheinende Baumwoll- und Zuckerrohrfelder. Von der Straße, die sich nördlich des Flusses entlang zieht, gehen immer wieder kurze Wege ab, zu Herrenhäusern, die wir aus unzähligen Südstaaten-Filmen kennen.
Besonders beeindruckend mit zwei großen Freitreppen, allerdings leicht moosbewachsenem Dach, die Evergreen-Plantage. Nur wenige hundert Meter weiter öffnet sich dann die Allee, die wir alle aus „Django Unchained“ kennen. Leonardo di Caprio und Christoph Waltz, spielen hier einen gnadenlosen Gutshofbesitzer und einen deutschen Wanderarzt. In dieser Allee treffen sie auf Sklaven, und der Wanderarzt wird Zeuge, wie ein Sklave von Hunden halbtot gebissen wird. Auch heute noch wirkt diese Allee mit den mehreren hundert Jahren alten, moosbewachsenen Eichen und dem rötlich-braunen Feldweg so, als sei diese Szene erst gestern passiert.
Auf der nordöstlichen Seite der Brücke befindet sich die Laura-Plantage, die man ebenfalls besichtigen kann. Die 20 Dollar Eintritt sollte man aber eher für die Oak Alley Plantage aufheben, die ein beeindruckendes Bild vom Leben in der Sklavenzeit liefert. Das riesige Areal scheint die Zeit spurlos überstanden zu haben. Sklavenhütten wurden nach Fotos originalgetreu wieder aufgebaut und ausgestattet. Info-Tafeln erklären eindrucksvoll das harte Leben der Sklaven, die in den Büchern der Plantage einfach zum Inventar gerechnet und mit Dollarwerten angegeben wurden. Auch das Herrenhaus kann besichtigt werden. Es wirkt fast so, als hätten es die Sklavenhalter erst letzte Woche verlassen. Da hängt eine Art Wandteppich über dem Esstisch, der von einem Sklaven so über einen Seilzug bedient werden musste, dass der Windhauch zwar die Fliegen von den Speisen vertrieb, die Kerzen aber nicht ausblies. Im 20 Minuten-Takt gibt es Führungen durchs Haus, die die in stilechten Kleidern ausgestatteten Guides mit Liebe zum Detail, angereichert mit Anektdoten und Geschichte begleiten.
Neben dem Haus steht eine Garage, in der die Wagen der letzten Herrschaft, die das Haus bis in die 90iger Jahre bewohnte, geparkt sind: Oldtimer aus den 20iger und 30iger Jahren. Nebenan wurde ein kleines Zelt errichtet, wie es die Offiziere im Bürgerkrieg bewohnten. Ein netter Offizier in Südstaatler-Uniform erklärt den Interessierten die Geschichte des Bürgerkriegs, kennt aber auch den starken Einfluss der Deutschen in diesem Landstrich Louisiannas.
Am anderen Ende der Plantage steht dann das unvermeidliche Restaurant mit Andenkenshop. Der Besuch lohnt sich nicht nur wegen des kostenlosen WLANs, sondern auch für den köstlichen Kaffee mit Pecan-Nüssen-Aroma und den kandierten Pecan-Nüssen in Schokolade.
Pecan-Nüsse sollen nämlich erstmals hier auf der Oak Alley Plantage erfolgreich kultiviert worden sein.Vom Gärtnersklaven. Den Ruhm allerdings und den Platz in der Farmer-Geschichte erhielt der Gutsherr.
Anfahrt zu den Plantagen: Über den Highway New Orleans nach Baton Rouge, bis zur Kreuzung 3213 Lutcher. Gleich nach der Brücke über den Mississippi nach rechts auf die 18 abbiegen. Rechts von der Brücke liegt die Evergreen-Plantage, links die Laura-Plantage, ein paar Meilen weiter östlich die Oak Alley Plantage.
Weitere Informationen und Öffnungszeiten unter:
Evergreen-Plantage: https://www.evergreenplantation.org
Laura-Plantage:https://www.lauraplantation.com
Oak Alley Plantage:https://www.oakalleyplantation.com

Quelle: eigen

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