Wege zu Dante und Wein

Zu Gast bei den Nachfahren im Weingut Seregho Alighieri

„Auf halbem Weg des Menschenlebens fand
ich mich in einen finstern Wald verschlagen..“

So beginnt die „Göttliche Komödie“, das Hauptwerk von Dante Alighieri, dem berühmtesten Dichter Italiens. Wer in die prächtige Zypressenallee einbiegt, die zur Unterkunft seiner Nachfahren im Valpolicella führt, denkt nicht an finstere Wälder. Die Allee führt zum Landsitz der Familie und gewährt auch nicht nur adligen Gästen Unterkunft. In der „Foresteria“, dem ehemaligen Getreidespeicher befinden sich großzügige Appartements mit Blick auf den alten Innenhof. Wo, wenn nicht hier, umgeben von historischem Gemäuer, inmitten von Wiesen und Weinbergen, könnte man Muse und Ruhe finden, um die Werke des großen Poeten zu lesen.

700 Jahre Dante

Italien feiert in diesem Jahr seinen siebenhundertsten Todestag. Der in Florenz geborene Dichter musste seine Heimatstadt wegen politischer Querelen verlassen, wurde sogar mit dem Bann belegt und zum Tode verurteilt. Was den Florentinern heute sichtlich leid tut, denn so können nicht nur sie, sondern auch andere Orte vom Ruhm des Dichters profitieren: Ravenna zum Beispiel, wo er am 14. September 1321 gestorben ist oder Verona, wo er sich immer wieder aufgehalten hat. Auch die Söhne mussten dem Vater ins Exil folgen. Und so kam es, dass Sohn Pietro Alighieri in der Ortschaft Gargagnago einen Weinberg kaufte, „Casal dei Ronchi“. Damit legte er den Grundstein für das Weingut Seregho Alighieri und bis heute ist der Süßwein „Recitoto“ danach benannt. Doch wer weiß schon, dass es immer noch die direkten Nachfahren des Dichters sind, die das Gut bewohnen und bewirtschaften, nun schon in der 21. Generation. Oder dass Serego-Alighieri vielleicht der erste Doppelname der Geschichte war? Sein Ursprung geht nämlich auf das Jahr 1549 zurück, damals gab es im Haus Alighieri keine männlichen Nachfahren mehr. Als Ginevra Alighieri, Marcantonio aus der angesehenen Familie Serego ehelichte, hat sie sich den Erhalt ihres Namens ausbedungen. Frauenpower im 16. Jahrhundert!

Sanfte Hügel und weltberühmter Wein

Das Anwesen Serego Alighieri liegt malerisch eingebettet in die sanften Hügel zwischen Lazise am Gardasee und Verona, im Herzen des Valpolicella. Mit seinen 120 Hektar ist es das größte Weingut im Valpolicella Classico, umgeben von Weinbergen in denen er aus den Rebsorten Moliara, aber auch der weltberühmte Amarone angebaut wird. Die Trauben für diesen Kultwein - meist Corvina, Molinara und Rondinella - werden mit der sog. Appassimento-Technik auf Bambusgestellen angetrocknet, bevor sie gepresst werden. Anschließend kommt der Wein -nach alter Familientradition- in Kirschholzfässer und entwickelt dort seine enorme Komplexität und seine unwiederstehlichen Aromen, die typisch sind für den „Amarone Vaio Amaron“.

650 Jahre Weinbautradition sagen eigentlich alles, Zeit genug, um den Weinbau zu perfektionieren und auf allen Gebieten Spitzenprodukte zu liefern. Nicht nur Amarone gehört zum Sortiment, sondern auch der fruchtig frische Weißwein „Possessioni“, eine Mischung aus der autochtonen Rebsorte Garganega und Sauvignon, genauso wie der Valpolicella Superiore „Monte Piazzo“ oder der für die Gegend typische Süßwein Recioto „Casal dei Ronchi“. In den 1970ger Jahren hat sich die Familie Serego Alighieri unter das Dach der Masi-Gruppe, unter Leitung des Präsidenten Sandro Boscaini begeben, bekannt als „Mister Amarone“. Tradition und Fortschritt sind so gesichert und die weltweite Vermarktung ebenso.

Gastlichkeit und Weinerlebnis

Seregho Alighieri ist ein Weinigut zum Verweilen. Es liegt eingebettet in die Hügel des Valpolicella, umgeben von einer großen Mauer und einem weitläufigen Park. Nichts stört hier die Ruhe, nur die Zikaden sind an heißen Sommertagen laut zu hören. Das Frühstück wird ebenfalls gerne im Grünen, auf der Terrasse serviert und in den rustikal eingerichteten Appartements der „Foresteria“ findet man einen gut gekühlten Weißwein vor, den man in absoluter Ruhe und Abgeschiedenheit genießen kann.

Wer mehr Unterhaltung sucht, findet sie am nahegelegenen Gardasee und in Verona. Das Valpolicella bietet hervorragende Restaurants in denen noch regionaltypisch gekocht wird. Nur einen Katzensprung ist es von der „Foresteria“ nach San Giorgio di Valpolicella, von wo aus man einen genialen Blick auf den Garadsee hat. Nicht versäumen, sollte man eine Kellerführung mit Verkostung. Außerdem lohnt sich ein Besuch im Weinshop, denn er bietet eine große Auswahl, das gesamte Sortiment der Masi-Gruppe mit Weinen auch aus anderen italienischen Regionen, aus dem Valdobiadene, der Toskana und sogar aus Übersee.

Mehr unter https://www.seregoalighieri.it

#MasiWineExperience

Quelle: eigen

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