Melbourne per Rad

Australiens heimliche Hauptstadt mal anders
Der Sommer mit seinen Hitzegraden neigt sich dem Ende zu, Zeit wieder ins Freie zu gehen. Eine der schönsten und informativsten Möglichkeiten ist, sich aufs Rad zu schwingen und mit einem Tourguide die Stadt zu entdecken, die nach einer Studie der Economist Intelligence Unit die lebenswerteste Stadt unter 140 Städten der Welt ist.
Murray Johnson, jahrelang Journalist und Fotograf in Melbourne erklärt uns am Startplatz erst einmal, wie der Drahtesel, der uns durch die Hauptstadt des australischen Bundesstaates Victoria dienen soll, funktioniert. Es ist früh am Morgen, angenehme Temperaturen empfangen uns unterhalb des Federation Square am Ufer des Yarra-Flusses. Murray fährt den Princess Walk voraus und hält alle 5 Minuten, um uns das Wissenswerteste zu erzählen. Erste Station sind die „federation bells“, eine Anordnung von Glocken, auf der jeder Besucher eine Melodie spielen und programmieren kann. Der Radweg führt über eine Brücke, genau dorthin, wo die Weltelite des Tennis vor Hitze auf den Courts bei den Australian Open schwitzte. Gleich über den Bahnschienen liegt das Yarra Park Stadion, ein kreisrunder Bau von den Ausmaßen der Allianz-Arena in München. Murray erklärt nicht nur, das hier zigtausende von Zuschauern die Spiele des Australian Football verfolgen, sondern packt auch gleich einen kleinen Rugby-Ball aus, um uns in die Regeln und Spielweisen einzuweihen.
Wir radeln durch die Fitzroy Gardens, sehen James Cooks Geburtshaus, das irgendein reicher Australier in England abbauen und hier in Melbourne wieder aufbauen liess.
Im gemütlichen Tempo erleben wir die Gertrude Street und bewundern die Geschäfte der Smith Street, eine Mischung aus alten irischen Gebäuden und Westernstadt. Klar wird wieder Halt gemacht, weil es da einen Laden mit ganz tollen Teigtaschen gibt. Wir lernen versteckte Biergärten kennen und kehren bei den „Little Creatures“ auf ein vor Ort gebrautes Bier ein.
Irgendwann führt der Weg nach Little Italy und wir machen Pause bei Brunetti. Hier pfeift die Espresso-Maschine wie in einem Dorf der Abruzzen und die süssen Törtchen schmecken auch bei Dallmayr nicht besser. Weiter geht’s zu Borsari und wir staunen nicht schlecht, als wir die Geschichte dieses Mannes hören: Nino Borsari gehörte zum italienischen Radteam, das 1932 bei den Olympischen Spielen Gold gewann. Der Ausbruch des 2.Weltkrieges zwang ihn, in Melbourne zu bleiben, und er eröffnete eine Fahrrad-Werkstätte, um die sich bald weitere italienische Geschäfte und Restaurants ansiedelten. Little Italy war gegründet.
Unser Weg führt uns durch den Theaterdistrikt, große Einkaufstrassen, versteckte Gässchen mit Kneipen, Passagen mit Kunstgalerien und schließlich auch zum Queen Victoria Market. Ein wildes Sammelsurium an Textilien und Lebensmitteln aus allen Teilen der Welt empfängt uns. Natürlich serviert uns Murray auch „Deutsch Bratwurst“. Die tatsächlich unseren dicken Bratwürsten entsprechende Speise wird allerdings im weichen Hotdog-Brötchen mit viel Sauerkraut und Senf und Ketchup und Mayonaise tropfintensiv gereicht.
Am Ende sind wir froh, Flinder Station – den Hauptbahnhof Melbournes- rechts und den Federation Square mit Aquarium links zu passieren, um mehr als körperlich und geistig gefüttert unseren Ausgangspunkt wieder erreicht zu haben.
Die Tour mit Murray war jeden der 110 Dollar ( Australien ist kein billiges Reiseland) wert.
Weitere Informationen zu Melbourne: https://www.visitmelbourne.com/de.
Zur Bike Tour: https://www.rentabike.net.au

Noch ein Tipp: am 22. Februar verwandelt sich Melbourne bei der zweiten White Night von der Dämmerung bis Sonnenaufgang in ein kreatives Lichtermeer. Aufwändige, leuchtende Installationen verfremden zwölf Stunden lang die gewohnte Erscheinung von Straßen, Laneways und bekannte Sehenswürdigkeiten. Sie bilden die Kulisse für mehr als 80 Veranstaltungen rund um Musik, Theater, Sport, Mode, Film und Design. Dreh- und Angelpunkt ist das „Wonderland“ rund um den Federation Square und die Flinders Street mit seinen illuminierten Projektionen. Mehr als 300.000 Besucher werden zu den überwiegend kostenlosen Darbietungen erwartet.

Quelle: eigen

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