Orte, um das Fürchten zu lernen

Plätze, die man zu Halloween unbedingt ( nicht) besuchen sollte
Wer Gänsehaut-Feeling nur aus dem Kino kennt, der sollte sich speziell zu Halloween zu orten aufmachen, die einem das Fürchten lehren. Das Reiseportal „travelcircus“, Full-Service-Buchungsplattform für exklusive Kurzreisen, hat die übelsten Ecken Deutschlands zusammengestellt, die Schauplätze furchtbarer Unglücke oder Verbrechen waren oder als sagen-umwoben gelten.

Platz 1 gehört da der Pflegeanstalt Waldniel-Holstert in Schwalmtal in Nordrhein-Westfalen. Hier verübten die Nationalsozialisten übelste Greueltaten. Was von außen aussieht wie eine schöne und großflächige Pflegeanstalt, wurde zur Todesstätte für Kinder und zumeist geistig behinderte Erwachsene, die hier jämmerlich verhungern mussten oder mit Luminal eingeschläfert wurden. Die Anstalt kann auch heute noch mit Führungen besichtigt werden, allerdings nur für teilnehmer ab 18 Jahren.

Moorleichen und U-Boot-Bunker
Das Domslandmoor in Windeby im Bundesland Schleswig-Holstein zeigt sich oft in bester Francis Durbridge-Manier: kalt, düster, nebelig. Hier wurden auch zwei Moorleichen gefunden, eine mit Strick um den Hals, die andere mit kahlgeschorenem Kopf und Augenbinde. Zwischen den beiden Morden lagen aber 300 Jahre, damit fällt ein ursächlicher Zusammenhang weg. Eine der beiden Moorleichen kann heute im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf besichtigt werden.
Der größte Grabstein Deutschlands steht direkt an der Weser am Rand von Bremen: ein riesiger Beton-Koloss, der ehemalige U-Boot-Bunker Valentin. Mit einer Länge von 420 Metern und einer Breite von knapp 100 Metern der wohl größte Bunker der Welt. Hier sollten ab 1943 im Akkord U-Boote gebaut werden, 6000 Zwangsarbeiter verloren dabei ihr Leben. Die beklemmende Atmosphäre und Enge sind nichts für Klaustrophobiker.

Kinokulissen
Man wartet förmlich darauf, das Jack Nicholson mit dem Hackebeilchen ums Eck kommt: Ein vergessenes Hotel a la „Shining“ hat auch Deutschland zu bieten: Das 1902 eröffnete Schlosshotel Waldlust war früher ein prunkvolles Nobelhotel und Treffpunkt der High Society. Ende des zweiten Weltkrieges diente es allerdings als Lazarett und viele erlagen dort ihren Verletzungen. Ihre rastlosen Seelen sollen bis heute auf dem Gelände herumspuken. Später als Hotel wiedereröffnet, musste es dennoch wegen der Spukenden 2005 endgültig schließen.

Gruselig wirken auch aufgegebene Vergnügungsstätten. Dazu gehört auch das Erlebnisbad Basso in Bad Schmiedeberg im Bundesland Sachsen. 1993 eröffnet, geriet es in Vergessenheit und wurde 2009 aufgegeben. Etwas besser hat es da wohl der Spreepark in Berlin-Treptow. Oft schon als Filmkulisse genutzt, zählte das wie von Geisterhand bewegte, knarrende Riesenrad zum Gruselerlebnis des still gelegten Vergnügungsparks. Leben könnte wieder einkehren, denn eine Investmentgruppe möchte den Park 2026 wiedereröffnen.

Die "Verbotene Stadt" und das Gruselhaus
Vor den Toren Berlins liegt auch die „Verbotene Stadt“: Wünsdorf. Ab 1872 auf verschiedene Arten militärisch genutzt, war sie Schieß- und Versuchsplatz Preußens, ein Gefangenelager für muslimische Kriegsgefangene, das Hauptquartier des Oberkommandos des Deutschen Heeres. Nach dem K wurde sie zu einer eigenständigen sowjetischen Stadt mit Krankenhaus, einer Schule, Freizeiteinrichtungen, Geschäfte und sogar eine Eisenbahnstrecke bis nach Moskau. Kein Deutscher durfte die Stadt betreten, erst seit dem Abzug der Sowjets 1994 finden sogar Führungen statt.

Ein klassisches „Haunted House“ findet sich in Verden. Die Geistervilla mit verwildertem Garten, zugewachsenen Zäunen verfällt mehr und mehr, dient seit Jahrzehnten als Ort für Mutproben und wohl auch als Platz für schwarze Messen. Immer wieder werden Tierkadaver oder Pentagramme in der Ruine entdeckt.

Gruseln in Bayern
Gänsehaut ist auch im bayerischen Weilheim gesichert. Dort steht im tiefen Wald eine idyllisch wirkende Kapelle. Doch der Schein trügt: Große schwarze Hunde sollen im Wald umherschleichen, in der Kapelle brennt oft nachts ein Licht und Hexen sollen dort ihr Unwesen treiben. Um die Kapelle herum soll es fünf Brunnen geben, die zusammen ein Pentagramm bilden. Der fünfte, der Teufelsbrunnen, befindet sich direkt unter der Kapelle selbst. 1625 wurde ein Mädchen unweit der Kapelle ermordet und es soll ihr Hund sein, der noch heute durch die Wälder streift und Ahnungslose zur Kapelle lockt.

Eine Höhle zum Gruseln findet sich in Nördlingen. Die Öffnethöhlen sind ein 10.000 Jahre altes Massengrab. 1908 die Schädel von 19 Kindern, zehn Frauen und vier Männern entdeckt, allesamt mit Unterkiefern und Halswirbeln. Das große Höhlensystem kann besichtigt werden.

Auf der Liste von „travelcircus“ finden sich auch noch die Beelitz-Heilstätten in Brandenburg, der Gespensterwald von Nienhagen (Mecklenburg-Vorpommern), die Rakotzbrücke von Gablenz in Sachsen, der Südwestfriedhof vom brandenburgischen Stahnsdorf, die Pfaueninselund der Teufelsberg in Berlin sowie das Haus Fühlingen in Köln.

Weitere Informationen unter https://www.travelcircus.de/urlaubsziele/duestere-orte-in-deutschland/

Quelle: travelcircus

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