Reisen und Golfen

Zwischen Gurken, Brücken und Mücken

Fritz Häring, ebenso Bilder

Berlin-Break mit einem Tag im Spreewald
Wer als Berlin-Tourist eine Auszeit vom Großstadt-Dschungel sucht:
Bitteschön rein in eine natürliche Dschungel-Landschaft und für einen Tag raus in den Spreewald.
Leicht und scheinbar schwerelos gleitet der langgestreckte Spreewald-Kahn unter tiefhängenden Weiden durch ein faszinierendes Wasserstraßen-Labyrinth. An Bord haben es sich 25 Ausflügler bequem gemacht bei dieser zweistündigen Tour (14 Euro) durch das breitgefächerte Wasserstraßen-Netz der hier im Schnitt nur eineinhalb Meter tiefen Spree mit ihren zahlreichen Seiten-Armen.
„Wer hier ertrinkt, ist zu faul zum Aufstehen“, witzelt Kapitän Klaus Fellenberg. Der „Käptn“ hält mit ruhiger Hand und einem langen Ruder den Kahn auf Kurs bei der Rund-Tour mit dem Startpunkt im Hafen des malerischen Spreewald-Städtchens Lübbenau. Nach Lübbenau gelangt man vom Berliner Hauptbahnhof aus in einer guten Stunde mit dem Deutschland-Ticket ohne Umsteigen mit einem der Regionalzüge Richtung Cottbus.

Stopp im Museums-Dorf Lehde
Kahn-Kapitän Klaus Fellenberg hat inzwischen nach 6 Kilometern ruhigen Schipperns in Lehde zu einem Halbzeit-Stopp festgemacht. Hier bietet das Freilandmuseum Lehde Einblicke in das Spreewald-Leben im Lauf der vergangenen Jahrhunderte: Mit vollständig eingerichteten Original-Häusern von 1775 oder 1820.
Im Museums-Laden kann man sich mit verschiedenen Erinnerungs-Stücken und Spreewald-Produkten eindecken. Meerrettich, Honig oder Senf.
Eine Auswahl der berühmten Spreewald-Gurken -mit den Klassikern Gewürz-, Senf- und Salzgurken-gibt es direkt aus dem Fass bei einem der vielen Marktstände am Start- und Endpunkt der Kahntour im Lübbenauer Hafen.

Spaziergang über 14 Brücken nach „Wotschofska“

Wer am Nachmittag nach der Kahnfahrt noch Lust auf eine Wanderung verspürt, kann sich vom Lübbenauer Hafen aus auf den dreieinhalb Kilometer langen Weg zur Waldgaststätte „Wotschofska“ machen. Über insgesamt 14 Brücken geht es einen schmalen Weg, gesäumt von mächtigen Birken in das wie ein großes Hexenhäuschen wirkende, beliebte Ausflugslokal aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Freude, sofort einen schönen Platz an einem Tisch des idyllischen Biergartens zu finden, ist in der Regel von kurzer Dauer. Wegen der Armada der Spreewälder Stechmücken, die sich auf den Biergarten-Gast stürzt, ist nämlich auch bei schönem Wetter ein Wechsel in den holzgetäfelten Innenraum ratsam.
Bei einer Gurken-Brotzeit (12,80 Euro) und einer Halben Ur-Krostitzer Pils (4,90 Euro) lässt sich vor dem Rückweg in die Berliner City nochmal genügend Energie tanken. Und einen gelungenen Tag im Spreewald-weit abseits des Berliner Trubels-Revue passieren zu lassen.

Der „Reisen und Golfen“-Spreewald-Tipp:
Für eine Halbtages-Spreewald Tour am Morgen mit dem RE 2 im Stundentakt in rund einer Stunde vom Berliner Hauptbahnhof nach Lübbenau. Nach einer Kahnfahrt und einem Spaziergang durch Lübbenau am Mittag wieder zurück.
Für eine Tagestour am Nachmittag eine Wanderung zum Ausflugslokal „Wotschofska“ dranhängen oder mit dem Leihrad den Spreewald noch weiter erkunden.
Die Zugfahrt von Berlin in den Spreewald ist im 49-Euro-Deutschland-Ticket inklusive.

Weitere Infos unter : https://www.spreewald.de