Wandern zwischen Kunst und Kriegs-Schauplätzen

Themenwege auf der Alpe Cimbra im Trentino

Das Trentino wird zu Recht gerühmt als Wanderparadies mit unzähligen Möglichkeiten. Besonders attraktive Wege finden sich rund um Folgaria oberhalb von Rovereto, auf der Alpe Cimbra. Auf dieser Hochebene lässt es sich quer durch alle Jahreszeiten auf einer Höhe zwischen 1100 und 1600 Metern vielseitig wandern; im Winter auch mit Schneeschuhen.

Der Erste-Weltkriegs-Weg: „Sentiero della Grande Guerra“
Nur ein paar Meter vom Marktplatz der Folgeria-Gemeinde Luserna startet ein Rundweg auf den Spuren der blutigen Grabenkämpfe während des 1. Weltkriegs vor 110 Jahren. Damals gehörte die Alpe Cimbra zum österreichischen Kaiserreich und bildete die blutige Grenze zum Königreich Italien. Zwei bis drei Stunden ist man auf dem gut beschilderten „Grande Guerra“-Pfad unterwegs.

An Buchen und Lärchen entlang geht es über einige Treppenpassagen zur immer noch bedrohlich düster wirkenden Festung Lusern und zum „Cima Campo“ als höchstem Punkt auf 1549 Meter Höhe. Interessant sind die vielen Erklär-Stationen, die die unheilvolle Vergangenheit aus der Perspektive der verschiedensten Menschen lebendig machen. Da steht beispielsweise die Figur von Ermida am Wegesrand. Eine Frau, die schwere Steine für den Bau der Festung den Berg nach oben schleppen musste, wie auf einer mehrsprachigen Tafel auch in deutsch nachzulesen ist.

Bei unserem Besuch vor wenigen Tagen im Februar war der Schnee auf dem „Grande Guerra“-Weg fast überall abgetaut und damit keine Schneeschuhe („ciaspole“) nötig. Allerdings empfahl es sich, bei einigen eisigen Stellen rutschfeste Grödel („ramponi“) unter die Wanderstiefel zu spannen.

Kunstweg „Atem der Bäume“: „Il Respiro degli Alberi“
Vollkommen problemlos mit seinen sanften Anstiegen zeigt sich der „Atem der Bäume“-Weg mit den Werken einheimischer Künstler als Blickfang. Breit geschottert eignet er sich sogar für Kinderwagen. Mit dem Start in Lavarone geht es gemächlich eineinhalb Stunden bergauf bis zum Panorama-Punkt. Dort öffnet sich der Blick auf die gegenüberliegenden Bergspitzen und tief hinunter auf das Blau des Caldonazzo-Sees. Wer mag, dehnt seine Tour noch weiter aus und erreicht in eineinhalb Stunden das Caldonazzo-Ufer. Die kurze Wander-Variante führt von der Panorama-Aussicht mit dem Kunstwerk „Virtuosa Natura“ wieder zurück zum Ausgangspunkt in Lavarone.

Fazit: Zwei reizvolle Wanderwege, die sich für jede Konditionsstufe eignen. Außerdem: Nicht nur etwas für die Beine, sondern auch für den Kopf.

Mehr unter https://www.alpecimbra.it; https://www.ilrespirodeglialberi.it; https://www.visittrentino.info;

Quelle: eigen

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