Dolomiti Superski

Skigenuss meets Dolce Vita
 
Mit der Bahn in den Schnee – so lautete das Motto von Dolomiti Superski in diesem Jahr. Dazu wurde der „Schneezug“ als Nacht-Intercity 764 von Trenitalia wiederbelebt und verbindet einerseits die Bahnhöfe Rom mit Innichen im Pustertal und anderserseits vom Brenner ins Dolomiti Superski-Gebiet. Die „Mobility Card“ für alle Öfis, die dann zu den Liften führen, gibt es gratis dazu. Aber das ist noch nicht alles: Auch auf den Pisten ist Nachhaltigkeit ein Thema. Das erkundeten wir auf einer Ski Reise in dieses Winter-Wunderland mit einem kulinarischen Angebot, das seinesgleichen sucht.
 
Ski satt mit einem Skipass
Egal von wo man in diesen gigantischen Skizirkus einsteigt, das Angebot an Abfahrten ist gigantisch: 1.200 Kilometer werden präpariert und bescheren dem Skiverbund Dolomiti Superski den Titel „größtes Ski-Verbundnetz der Welt“. Herausragend gelten dabei die Pisten der „Gran Risa“ als technisch interessanteste und anspruchsvollste Abfahrt im Skigebiet Alta Badia. In Gröden trifft man sich auf der berüchtigt-buckeligen Saslong-Piste und auf dem Schnalstaler Gletscher hat man von 3.200 Höhenmetern die acht Kilometer lange Schmugglerabfahrt. Steil ist auch die Holzriese-Abfahrt in den Sextener Dolomiten mit bis zu 71 Prozent Neigung mit tollem Blick auf die Drei Zinnen. Und was das Wichtigste dabei ist, Südtirol bietet eine hohe Schneesicherheit von Dezember bis Ende März mit super präparierten Pisten, auf denen es sich nach Lust und Laune carven lässt. Davon konnten wir uns in drei Skigebieten überzeugen: In Obereggen-Latemar, auf der Sellaronda und im Skigebiet Plose oberhalb von Brixen. Das mittelalterliche Städtchen war dann auch Ausgangspunkt der Reise.

Präparierte Pisten und Pferdesteaks
Nr. 1 war das Ski Center Latemar mit bis zu 60 Pistenkilometern – na, wenn das nicht schon ein Grund für einen Skitag dort ist. Dabei wechselt man von Südtirol ins Trentino und staunt über die perfekte Pistenpflege. Das Geheimnis dafür haben wir nicht herausgefunden, aber dafür einen Genuss-Skitag zwischen 1550 und 2550 Höhenmetern erlebt. Dazu gehörte auch die Einkehr in die stylische „Treska Hütte“, die gut und gerne auch als Sterne-Restaurant durchgehen würde. Die Spezialität dort: Beste Steaks aus Nebraska und Uruquay, Pferdesteak vom Gardasee und Hirsch aus der Gegend – alles zubereitet am Grill.

Nr. 2 - Die Wunsch-Abfahrt Sellaronda

Darauf hatte sich jeder in unserer Skifahrer-Gruppe gefreut, denn schließlich gilt diese Ski Runde als Königsabfahrt und das Wetter mit tiefblauem Himmel konnte nicht besser sein. Deshalb war auch die knapp einstündige Anfahrt nach Wolkenstein im Grödnertal mit toller Aussicht sicher nicht langweilig. Rund 26 Kilometer Skiabfahrten auf wunderschön präparierten Pisten erwarteten uns und was man von oben nicht sieht – die Verbindung von vier Tälern: das Gröden-Garda-und Fassatal mit Arraba. Dabei gibt es zwei Richtungen: die orange im Uhrzeigersinn und die grüne in Gegenrichtung. Dass dieses Ski-Karrussell auch über 4 Pässe führt (den Campolongo, Pardoi, die Sella und das Grödnerjoch) wird einem nur bewusst, wenn man einen Guide, wie Diego dabei hat, der als Einheimischer natürlich alle Berge kennt. Und schön, dass man dabei mitten im Weltkulturerbe Dolomiten mal rastet und das Glitzern auf den Pisten, den leuchtend dunkelblauen Himmel und die gigantischen Bergsilhouetten wahrnimmt. Zu diesem Augenschmaus gesellt sich dann noch der Gaumenschmaus mit bester Kulinarik auf der Comici Hütte dazu – ein „Rifugio“ von Emilio Comici in Gröden auf über 2000 Metern und direkt vor dem spektakulären Langkofel gelegen. Der Begriff „Hütte“ ist hier allerdings fehl am Platz, denn das Restaurant mit „Wait to be Seated“ Pult am Eingang signalisiert schon auf der Speisekarte höchsten Gourmet-Genuss, ganz abgesehen von den Champagnerflaschen im Kühler. Man goutiert hier frischen Fisch neben Schlutzkrapfen mit Almkräutern und will eigentlich gar nicht mehr weg.

Nr. 3 - Wo ist eigentlich der Plose?
Das fragten wir uns, derweil er schon rotglühend in der Morgensonne über Brixen leuchtete. Die kurze Anfahrt dieses Mal nach St. Andrä bescherte uns dafür einen frühen Aufstieg mit der Kabinenbahn zur Pfannspitze auf 2500 Metern. Was man nicht für möglich hält, auch hier gibt es 40 Km Skiabfahrten und ein ganzes Potpourri an Skihütten, von modern, wie der Plosestodl bis urig, wie die Trametsch Hütte. Das Restaurant La Finestra, hoch über 2000 Meter sollte uns dann noch nach Strich und Faden verwöhnen, mit einer ausgezeichneten alpin-mediterranen Küche. Dolce Vita nach Art des Küchenchefs Daniel Messner, grazie mille!

Dolce Vita in den Bergen haben sich sowohl Südtirol als auch Italien auf die Fahnen geschrieben. Während man in unseren Breitengraden oft mit Fast Food oder eintönigen Suppen abgespeist wird, gehört es schon fast zum Nationalstolz der Einheimischen hier, Hochwertiges auf den Tisch zu bringen. In den urigsten Hütten wird qualitätvoll aufgekocht und es ist nicht schwer das „Dolce far niente“ anzunehmen. Was heißt: Morgens früh auf die Bretter und mittags dann ein Genuss-Menü mit Weinbegleitung auf der Hütte. Denn dass Schlemmen und Sport kein Widerspruch ist, beweist auch die hohe Dichte an Sternelokalen: 17 an der Zahl gibt es alleine in Südtirol und im Trentin.

Brixen – klein aber oho!
Als älteste Stadt Südtirols läuft sie ein wenig neben den bekannteren, wie Meran oder Bozen her, hat aber als alte Bischofsstadt einiges zu bieten: der im gotischen Stil erbaute Weiße Turm mit seiner außergewöhnlichen Monduhr, der Brixner Dom, der aus der Barockzeit stammt und mit prunkvollem Marmor ausstaffiert ist, sowie die «Brixner Lauben». Die famosen Arkadenga?nge präsentieren sich heute als Einkaufsparadies mit allerlei Kunst-und Handwerksgeschäften sowie tollen Boutiquen- besonders abends mit romantischer Beleuchtung.

Unsere Tipps für Brixen: Das kunstvoll dekorierte Restaurant Brix 01 im Lido Park, das urige Restaurant Decantel in einem historischen Gebäude in der Altstadt sowie das gerade eröffnete Hotelrestaurant Fink in den Laubengängen mit einer modern interpretierte Klosterküche nach Hildegard von Bingen.  Zum Wohnen eignet sich am besten das Hotel Grüner Baum, direkt vor dem Tor zur Altstadt.

Quelle: Eigen

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