Kohle, Eisen, Stahl und eine eigene Cola

Ostrava im Osten Tschechiens
Keine andere tschechische Stadt spiegelt den technologischen Fortschritt und die industrielle Revolution so exakt wider wie Ostrava. Das Stadtbild ist geprägt von der Kohlegewinnung, der Produktion von Eisen und Stahl. Große Werke und Förderanlagen werden längst nicht mehr betrieben, geblieben ist die industrielle Architektur mit Fördertürmen, Hochöfen und dem Panorama des Stahlkonzerns Vítkovické železárny, die Witkowitzer Eisenwerke. Die technischen Ausnahmeobjekte wurden zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt.

Begehbare Industriegeschichte
Zwischen 1828 und 1998 wurde hier Kohle gefördert und Rohstahl verarbeitet. Noch in den 80iger Jahren galt Ostrava deswegen zwar als das „Stahlherz der Tschecheslowakei“, aber auch als eine der schmutzigsten Städte der Welt.Ab 2009 begann der Umbau des Stahlwerks zu einem Veranstaltungsort und kulturellem Zentrum für die Öffentlichkeit. Das Gelände ist frei zugänglich und kann sowohl mit als auch ohne Führung erkundet werden und dabei gemütlich durch die „Science-Fiction-Welt“ schlendern und Perspektiven auf die Schwerindustrie erhalten. Es sind viele Informationstafeln in tschechischer und englischer Sprache aufgestellt, die gigantischen Bauwerke und Förderbänder erklären, die Heizhäuser, aber auch die frei zugänglichen Ausstellungsstücke direkt am Austritt des Hochofens.

Usain Bolt und die Tschechen-Cola
Prunkstück der Anlage ist aber der Bolt-Turm, benannt nach dem Leichtathleten Usain Bolt. Der Superstar hat die gläserne Spitze mit umgebenden Freilauf in Gitteroptik 2015 höchstpersönlich eingeweiht. Ein Außenaufzug bringt den Besucher bis auf die Spitze des Hochofens Nr. 1. Eine Auffahrt mit dem Aufzug kostet 200 tschechische Kronen ( circa 8 Euro 25), wobei die Hälfte davon ein Voucher für das Café an der Spitze des Bolt Tower ist. Hier sollte man unbedingt das Kultgetränk Nummer1 Tschechiens probieren, die Kofola. Das kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränk, das seit 1960 hergestellt wird, sieht aus wie eine Cola, schmeckt aber nicht so. Seinen unverwechselbaren Geschmack beruht auf einer Mischung aus 14 Kräutern und Fruchtsäften und hat eine lakritzige Note. Es enthält weniger Zucker und Koffein und keine Phosphorsäuren im Vergleich zur amerikanischen Erfrischungsbrause.

Ausgerüstet mit einem Schutzhelm erfolgt dann düber mehrere, außenliegende Ebenen der Weg nach oben und die Aussicht auf die Witkowitzer Eisenwerke, die Stadt und die nähere Umgebung. Mal steigt dort, mal da Rauch oder Dampf auf, ist das Zusammenschieben von Güterwaggons deutlich hörbar, denn produziert wird in Ostrava und Umgebung immer noch. Neu dazu gekommen ist die Karbonindustrie, viel IT. Viele Startups jazzten den Ort auf Platz 6 der mittelgroßen Städte Europas auf dem FDI Strategy- Index der „Financial Times“ und damit deutlich vor den Nachbarn, Brünn und dem polnischen Kattowitz.

Viel Kultur und Ausflugslandschaft
Das Riesengelände hält für Besucher noch weitere Überraschungen parat: In der multifunktionalen Aula Gong im ehemaligen Gasspeicher finden Tagungen und Konzerte statt. Die Kleine Welt der Technik U6 ist ein Paradies für Kinder und ihre Eltern. Die Große Welt der Technik bringt Besuchern auf unterhaltsame Weise die Geheimnisse der Wissenschaft und Technik näher, besticht mit einem gigantischen Spiegel und einem der größten Dachgärten Tschechiens. Die Einzigartigkeit von in der Nähe liegenden Landek liegt in der Verbindung eines Bergbaumuseum als technischen Denkmals mit der Anhöhe Landek, eines nationalen Naturdenkmals.
Jedes Jahr im Juli schwingt ganz Ostrava beim größten und farbenfrohsten Musikfestival Tschechiens im Takt der Musik. Das Multigenre-Festival Colours of Ostrava lockt jährlich Zehntausende Besucher aus dem In- und Ausland sowie Hunderte Künstler aus der ganzen Welt an. Das Festival Beats for Love gehört wiederum zu den größten Festivals elektronischer Musik in Europa.
Eine knappe Reisestunde von Ostrava entfernt befindet eines der wertvollsten Juwelen Nordmährens - das Schloss Hradec nad Moravicí (Grätz). In Zeiten seines größten Ruhms besuchten diesen märchenhaft schönen Ort bedeutende Persönlichkeiten wie unter anderem der deutsche Kaiser Wilhelm II. bzw. der österreichische Kanzler Metternich. Der ohne jeden Zweifel bekannteste Gast war der phänomenale Komponist Ludwig van Beethoven. An seinen Aufenthalt erinnern das wertvolle Klavier Beethovens und auch eine Legende, wonach er sich weigerte, ein Konzert für die Generäle Napoleons zu geben.

Man muß den Namen noch nicht gehört haben, die Beskiden, ein Gebirgszug der Karpaten zieht sich vornehmlich durch Polen, hat aber auch einen Ausläufer im Grenzgebiet zwischen Tschechien und der Slowakei. Dort liegt der Ort Ostravice, im Tal des gleichnamigen Flußes, ein Touristen-Hotspot, denn hier ist im Winter ein kleines Skiparadies. Im Sommer locken Pferdefarmen und über 54 Löcher für Golfer ( siehe auch https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=4601)

Mehr zu Ostrava unter https://www.visitczechia.com/de-de/things-to-do/places/landmarks/cities/t-ostrava
Mehr zu Tschechien unter https://www.visitczechia.com/ de-de

Quelle: eigen

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