Warnsystem vor Indonesien versagt
Bei dem jüngsten schweren Erdbeben vor Indonesien hat das von deutschen Wissenschaftlern mitentwickelte Tsunami-Warnsystem für besonders gefährdete Inseln komplett versagt. Das teilte nach Angaben der "Neuen Züricher Zeitung" die indonesische Katastrophenschutzbehörde mit. Keine der 22 Warnbojen habe funktioniert, als am Mittwoch ein Beben der Stärke 7,8 weit vor Sumatra die Gefahr einer Riesenwelle heraufbeschworen hatte, sagte Behördensprecher Sutopo Purwo Nugroho,
Die Bojen seien durch Vandalismus oder fehlender Wartung nicht einsatzbereit gewesen. Bei dem Erdbeben gab es weder größere Schäden noch Tote, Tausende Inselbewohner flohen aber nach einer Tsunami-Warnung der indonesischen Behörde für Meteorologie und Geophysik auf höher gelegene Orte. Nach zwei Stunden wurde die Tsunami-Warnung aufgehoben.
Das Warnsystem wurde von deutschen und indonesischen Wissenschaftlern nach der Erdbebenkatastrophe von 2004 entwickelt und installiert. Das Beben vor zwölf Jahren hatte eine Stärke von 9,1 und löste einen Tsunami aus, der in Asien 230 000 Menschen in den Tod riss.
Das Warnsystem besteht aus Sensoren am Meeresboden und großen Bojen, die innerhalb von zehn Minuten nach einem Beben mit Tsunami-Gefahr Informationen zu seismischen Aktivitäten über Satellit an Beobachtungsstellen senden sollen.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung
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