worüber japanische Carsharer klagen
Da staunten die Anbieter von Carsharing-Konzepten in Japan nicht schlecht: viele Nutzer von Times24 und Orix legten in der Mietzeit nicht einen Kilometer zurück. Eine Umfrage unter den Kunden brachte schließlich Erstaunliches zu Tage:
Einige gaben an, in ihrer Mittagspause im Auto ein Nickerchen zu machen. Andere deponierten Taschen oder Einkäufe in den Wagen, wenn die öffentlichen Schließfächer in der Umgebung bereits belegt waren. Wieder andere wollten einfach nur in Ruhe im Auto essen oder telefonieren. Nach Erdbeben eignen sich die Autos auch sehr gut, um Handys wieder aufzuladen. Alle diese Aktivitäten sind bei einem Mietpreis von vier Euro pro halbe Stunde eine echte Okkasion gegenüber allen anderen Möglichkeiten.
Normalerweise dürfte diese Zweckentfremdung für die Anbieter von Vorteil sein, schließlich wird in diesem Fall das Fahrzeug keinen Zentimeter bewegt, verbraucht keinen Kraftstoff und leidet auch nicht an Verschleiß. Doch in der Praxis stimmt das leider nicht. Selbst zum Schlafen wird der Motor gestartet, um je nach Jahreszeit, zu kühlen oder zu heizen. Und dabei zahlen die Anbieter drauf.
Noch gibt es in Japan keine Überlegungen , die Kunden mit einer zusätzlichen Pauschale zur Kasse zu bitten, wenn das Fahrzeug nicht bewegt wird.
Auch in Deutschland ist der Markt der Carsharer heiß umkämpft, der erste Anbieter -Cambio- bietet seine Autos schon ab einen Euro fünfzig an. Kein allzu hoher Preis für ein bisserl Privatsphäre mitten in der Stadt
Quelle: Zeitschrift Absatzwirtschaft
Share on Facebook