Verbraucherschützer warnen: Mehr als gut 12 Euro darf ESTA nicht kosten
Wer als Tourist in die USA reisen will, muss sich seit 2009 über das Electronic System for Travel Authorization (ESTA) anmelden. Das geht auf der offiziellen Seite der US-Regierung und kostet pro Person derzeit 14 US-Dollar, also gut 12 Euro. Viele Reisende fallen jedoch immer wieder auf dreiste private Anbieter im Internet herein, die für die Einreisegenehmigung bis zu sechs Mal so hohe Gebühren kassieren, wie die Verbraucherzentrale (VZ) Hessen warnt. Die Vermittlungsdienste seien völlig überteuert und nicht immer ordnungsgemäß zugelassen. Antragsteller laufen schlimmstenfalls Gefahr, dass die teuer bezahlte Reiseerlaubnis nicht einmal Gültigkeit hat.
Die Masche der Abzocker läuft so: Bei der Suche nach dem offiziellen Online-Portal der US-Regierung landen ahnungslose Verbraucher häufig auf ähnlich gestalteten Seiten gewerblicher Anbieter. Wer das Schlagwort „Esta“ eingibt, bekommt Webseiten mit Namen wie https://www.estas.de, https://www.estaformular.org, https://www.esta-registrierung.org, https://www.esta-pro.org oder https://www.estaregistration.de angezeigt. Die Betreiber der Seiten lassen sich in jedem Fall teuer bezahlen. Statt gut 12 Euro verlangen sie Servicegebühren zwischen 39 bis 84 US-Dollar, also ein Vielfaches der eigentlichen Kosten. Ein Beispiel: Sabine W. aus Friedrichsdorf landete auf der Seite https://www.estaregistrierung.org, die mit der Freiheitsstatue wirbt plus Ankündigung „Hier offizielles ESTA beantragen“, wie die VZ Hessen berichtet. Am Ende musste sie für die Anmeldung 39 Euro bezahlen. Wenigstens war die Reiseerlaubnis gültig.
„Die Nutzung eines privaten Dienstleisters vereinfacht oder beschleunigt die Erteilung der Reisegenehmigung nicht und bietet aus unserer Sicht keinerlei Mehrwert“, betont Peter Lassek, Rechtsanwalt bei der Verbraucherzentrale Hessen. Interessenten sollten sich auch nicht von dem vermeintlichen Vorteil locken lassen, dass das Esta-Formular in deutscher Sprache ausgefüllt werden kann. Das geht auch auf der offiziellen Regierungsseite. Die Sprache lässt sich auch dort mit einem einzigen Klick unter „Change Language“ einstellen.
Wer ein Reinfall sowie hohe Kosten vermeiden möchte, sollte sich die gewählte Internetseite genau ansehen, rät Lassek. Nutzen Verbraucher einen privaten Vermittlungsservice, sollten sie neben den anfallenden Kosten auch die Datenschutzbedingungen der Seitenbetreiber prüfen – und sorgsam mit ihren Kreditkartendaten umgehen. Bei Problemen rund um Esta-Formulare helfen die örtlichen Verbraucherzentralen weiter.
Wichtig: Die offizielle Regierungsseite für Esta-Anträge ist einzig und allein abrufbar unter https://esta.cbp.dhs.gov/esta/. Weitere Informationen gibt es auf der Seite der US-Botschaft und Konsulate in Deutschland: https://de.usembassy.gov/de/visa/esta/. Auch dort wird online vor den Angeboten „nicht ordnungsgemäß zugelassener Drittanbieter“ gewarnt.
Quelle: Verbraucherzentrale Hessen
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