Folterzellen, Illuminaten und eine Gangsterbraut

Die dunklen Seiten von Salzburg
Im späten 18.Jahhrhundert haben sie sich immer heimlich getroffen, die Illuminaten von Salzburg. Der Treffpunkt der Loge Apollo war eine Höhle am Felberbach, die untere Grotte im Aigner Park. Angeblich soll ja auch Mozart bei den Initiationsriten in der Höhle dabei gewesen sein, zumindest deutet das Bühnenbild seiner „Zauberflöte“ darauf hin. Zu finden ist die Höhle unter der Adresse „Aigner-Park“, 5026 Salzburg und den GPS-Daten 47.7852143,13.0939923 mit dem O-Bus 7 bis zur Haltestelle Salzachstraße, dann ca 1,5 Kilometer Fußweg oder mit dem Fahrrad bis zum Schloß Aigen, dann sind es nur noch 10 Minuten zu Fuß.

So genau beschreibt Cornelia Lohs alle 33 vergessenen, verlassenen und unheimlichen Orte Salzburgs, die sie im Buch „Lost&Dark Places Salzburg“, erschienen im Bruckmann-Verlag für 22,99 Euro im Buchhandel erhältlich, veröffentlicht hat.

Und wer kennt schon das Geheimnis, das mit dem Grab „Virginia Hauser“ auf dem Friedhof Aigen verbunden ist. Dort liegt nämlich Onie Virginia Hill begraben, die Geliebte des Mafia-Killers Bugsy Siegel. Virginia Hill machte eine unglaubliche Mafia –Karriere, arbeitete für Al Capone und Meyer Lansky, heiratete einen mexikanischen Nachtklubtänzer und hatte unzählige Affären bis in höchste Kreise. Als Bugsy Siegel von Lucky Luciano ermordet wurde, heiratete sie den Salzburger Rennläufer Hans Hauser, lebte aber weiter auf sehr großem Fuß von Mafiageldern. Als die amerikanischen Steuerbehörden sie wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter bringen wollten, floh sie über die Schweiz schließlich zur Mutter ihres Ehemannes auf die Zistelalm. Dort wurde sie depressiv und starb schließlich im Schnee von Salzburg auf offener Straße an einer Überdosis Beruhigungstabletten. Ob freiwillig geschluckt oder gezwungen, weil sie drohte, ihre Mafia-Geheimnisse zu verraten, ist bis heute ungeklärt.

Am Kranzlmarkt 1 in Salzburg steht das Alte Rathaus und dort im Keller lagen die finstersten Gefängniszellen der Salzachstadt. Hier wurde gefoltert, malträtiert und gemartet, mit Daumenschrauben, und Streckbank, spanischen Stiefeln und Pechfackeln. Auch wenn dieser Ort nicht öffentlich zugänglich ist, bietet das Buch doch Bildmaterial und auch den Hinweis auf die Tour „Gruseliges Salzburg“ von Fremdenführerin Sabine Rath.

Auch wer nicht den einzelnen Orten, die im Klappdeckel des Buches auf einer Landkarte eingezeichnet sind, seinen persönlichen Besuch abstatten will, kann im Buch durch die lebendige Sprache von Cornelia Lohs das Gruseln lernen und wohlige Gänsehaut verspüren.

Quelle: eigen

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