Elektroautos für den Urlaub immer gefragter

Weltweite Analyse bei Mietwagen
Das Onlineportal billiger-mietwagen.de und das Ferienhausportal Holidu haben analysiert, welchen Anteil Elektro- oder Hybridautos bei Mietwagenbuchungen haben und wie sich die Ladeinfrastruktur entwickelt hat. Obwohl die Anzahl der Mietwagentage von Elektro- und Hybridautos nach wie vor weltweit weniger als 1 Prozent der gesamten Buchungen ausmacht, hat sich ihr Anteil innerhalb der letzten drei Jahre verfünffacht, auf aktuell 30.000. Auch die Lademöglichkeit ist von im letzten Jahr durchschnittlich 0,3 Prozent der Ferienunterkünfte 2023 auf rund 4,5 Prozent gestiegen.

Norwegen, Schweden und Frankreich sind am weitesten
Norwegen ist weltweit das beliebteste Land für E- und Hybrid-Mietwagen: 5,8 Prozent der gemieteten Fahrzeuge können elektrisch fahren. Dahinter folgen Schweden (5,4 Prozent) und Frankreich (3,5 Prozent). Auch Polen (1,9 Prozent), Spanien (1,2 Prozent) und Island (1,1 Prozent) schaffen es auf einen Anteil von über einem Prozent. Im Vergleich der 20 meistgebuchten Länder belegt Deutschland mit einem Anteil von 0,6 Prozent zwar lediglich den zehnten Platz, weist dafür aber die größte Steigerung auf.

Um nachhaltig mit Autos, die über einen elektrischen Antrieb verfügen, zu verreisen, müssen die entsprechenden Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen. Im weltweiten Vergleich liegt der Anteil an Ferienunterkünften mit Lademöglichkeit bisher bei rund 4,5 Prozent. Wie bei den Mietwagen-Buchungen ist Norwegen auch hier Spitzenreiter. 13,3 Prozent der auf Holidu angebotenen Unterkünfte in Norwegen bieten eine entsprechende Ladestation an. Auch in den Niederlanden (12,8 Prozent), Slowenien (9,7 Prozent), Schweden (8,9 Prozent) und Österreich (8,4 Prozent) sind viele Unterkünfte mit einer Ladestation ausgestattet.
Frieder Bechtel, Pressesprecher von billiger-mietwagen.de, geht davon aus, das die Elektromobilität bei Mietwagen weiter steigen wird. Als Hemmschuh sieht er größtenteils die Unerfahrenheit von potentiellen Kunden mit e-Fahrzeugen, was alleine schon beim Bedienen von Aufladestationen deutlich wird.

Vorgaben von Destinationen pushen E-Autos bei Verleihern
Manche Destinationen setzen voll auf die Elektromobilität. So fordert die Landesregierung von Mallorca die Verleiher auf, jedes Jahr mindestens 10 Prozent ihrer Flotte zu elektrifizieren, um in 10 Jahren nur noch E-Autos anzubieten. Ähnliche Pläne gibt es auch für die französische Mittelmeerinsel Korsika.

Vorurteile und Nicht-Wissen
Die Unwissenheit vieler Autofahrer hält oft von der Anmietung eines E-Autos ab. Auch wenn es Löschprobleme gibt, wenn ein solches Fahrzeug in Brand gerät, liegt der Anteil in Flammen aufgehender Fahrzeuge bei Verbrennern deutlich höher. Eine weiterer Grund liegt bei den Kosten. Während ein Golf zum Beispiel bei Sixt auf Mallorca für 60 Euro, ein Audi A 4 und ein 2er BMW bei 90 Euro pro Tag liegen, muss für einen Tesla mit 100 Euro gerechnet werden. Allerdings bieten manche Verleiher oft schon Sonderangebote für E-Autos an.
Um Berührungsängste abzubauen, veranstalten manche Autovermieter auch „EV-Days“, dabei werden die Themen Laden, Ladekarte, Reichweite und Handling in Verbindung mit einem Elektrofahrzeug aufgearbeitet.

Voller Tank – voller Tank bei E-Autos?
Die beliebte Regelung, das Mietauto mit vollem Tank abzuholen und mit vollem Tank wieder zurückzugeben, ist bei einem E-Fahrzeug oft unpraktikabel. Wird das Fahrzeug zum Beispiel an einem Flughafen zurückgegeben, kann ja oft unmittelbar vor dem Airport noch getankt, aus zeitlichen Gründen aber nicht aufgeladen werden. Christian Buric, Pressesprecher beim ADAC weist darauf hin, daß das Fahrzeug nicht „full to full“ zurückgegeben werden muss. Hier hat sich die 80-80 Regelung etabliert, das heisst, das Elektrofahrzeug muss mit einem Akkustand von größer oder gleich 80 Prozent abgegeben werden. Im Zweifel empfiehlt es sich, das Kleingedruckte zu lesen.

Trotz dieser Einschränkung empfiehlt zum Beispiel die ADAC Autovermietung das Mieten von E-Autos, da die Ladeinfrastruktur sowohl in Deutschland, den europäischen Nachbarländern als auch in den USA gut ausgebaut ist. Allerdings ist bei der individuellen Reiseplanung darauf zu achten, ob ausreichend Lademöglichkeiten bestehen. Gerade in ländlicheren Gegenden, kann es durchaus Einschränkungen geben.

Quelle: div

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