Ich bin unterwegs, mein Koffer auch, aber nicht mit mir!

Eine Recherchenreise in die USA mit offenem Ausgang- Teil 3
Es dauert ein wenig, bis mich dann doch ein Uber vom Flughafen in mein Overnight-Quartier bringt, denn ohne Gepäck, nur mit Rucksack über Hoodie,Übergangsjacke und Regenkutte sieht man in Los Angeles abends um 8 Uhr bei 22 Grad Außentemperatur wenig vertrauensvoll aus.
Eine ähnliche Reaktion rufe ich wohl auch zunächst bei der Rezeptionistin hervor, die ich mit flehenden Augen aus dem ungewaschenen, Stoppel übersäten Gesicht ansehe. Schließlich kauft sie mir dank Reservierungsbestätigung und vor allem wegen der funktionierenden Kreditkarte meine Geschichte vom verlorenen Gepäck ab.

Von Ladegeräten und Steckdosen
Im Zimmer möchte ich natürlich sofort mein Handy und auch mein iPad aufladen, schließlich gilt es, schnell die von Condor geforderte Online-Verlustmeldung einzustellen. Zwar geben die Untiefen meines Rucksacks ein Kabel, leider aber kein Aufladegerät her, denn das ist natürlich im nicht angekommenen Koffer. Also wieder zurück zur Rezeption. Dort kann man in den von früheren Hotelgästen vergessenen Dingen ein Ladegerät finden. Schnell zurück ins Zimmer und anschließen. Was aber nicht geht, weil das Ladegerät europäisch, die Steckdose aber amerikanisch ist. Also wieder zur Rezeption. Die nette Dame findet einen Adapter in der „Vergessen“-Kiste. Zurück im Zimmer passt jetzt zwar das Ladegerät in die Steckdose, das gefundene Kabel aus dem Rucksack erweist sich allerdings als Apple-ungeeignet, weil es zwar auf der einen Seite den nötigen USB-Stecker, auf der anderen Seite aber leider nur den Eingangsstecker für ein Batterie-Pack aufweist. Zurück zur Rezeption. Diesmal wird nicht in der Kiste gekramt, diesmal zieht sie einfach das Ladekabel von ihrem eigenen Handy ab und überlässt es mir. Wirklich sehr,sehr nett.
Endlich kann ich laden und die Online-Meldung absetzen. Dabei merke ich, dass ich gar nicht schwitze. Dank Hoodie, Übergangsjäckchen und Regenhaut macht mir das runtergekühlte Raumklima nicht das geringste aus.

Ich hab noch einen Koffer in Frankfurt
Da fällt mir ein, dass ich in meinem Koffer auch ein AirTag habe! Das kann ich ja auch über mein Handy orten, wenn beide im WLAN sind. Und tatsächlich: Der blaue Punkt des AirTag blinkt auf der Karte bei Frankfurt auf! Ich ziehe mit leicht zittrigen Fingern die Karte auf, erkenne den Flughafen Frankfurt, lese das Wort „Aeroflot“ neben dem blauen Punkt. Haben die Russen mein Gepäck gekapert? Das Umschalten auf „Satellit“ macht mir wieder Hoffnung. Eine Koffer-Aufbewahrungshalle liegt gleich neben einer Schalterhalle. Mein Koffer ist also da! Nicht ins Meer gestürzt, nicht gestohlen, einfach nur vergessen.
Beruhigt kippe ich im Bett einfach nur nach hinten weg und schlafe ein.
Fortsetzung folgt.

Teil 1 unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=tipps&pID=4052
Teil 2 unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=tipps&pID=4054
Teil 4 unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=tipps&pID=4058

Quelle: Eigen

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