Queen Mary 2 und meine Wenigkeit

Tagebuch einer Atlantik- Überquerung mit dem letzten Linien-Passagierschiff der Welt, Tag 2

Unglaublich, wen man hier so alles an Bord der Queen Mary 2 trifft. Den 75-jährigen Ex-Piloten der US-Airforces, ein Haudegen, der einst im hessischen Rammstein stationiert war und jetzt mit der Queen-Mary 2 nach England schippert, weil er es viel besser als fliegen findet. Cool. Ein entzückendes schwules Seniorenpaar aus San Francisco, das den eigenen kalifornischen Wein mit aufs Schiff bringt. Gegen Korkgeld, you know. Cunard akzeptiert die Marotte gern. Die beiden Herren im Smoking sind schon zum 9. Mal an Bord. Unbelievable.

Genauso wie der britische Klempner, der bereits die Überfahrt nach New York hinter sich hat. Und jetzt die gleiche Strecke wieder schnurstracks zurück fährt. Echt jetzt? Nur noch Queen Mary 2, ein anderes Traumschiff kommt für den selbständigen Handwerker mit verrückter Fliege und Hosenträgern im Union Jack-Design nicht in Frage, versichert er. Und im September macht er die ganze Tour nochmal. Als ich ihn wenig später beim Line Dance im Ballsaal wiedersehe, trägt der Mann tatsächlich auch noch Gamaschen, Melone und Gehstock. So ein Outfit trauen sich doch nur Brits. Chapeau.

Unglaublich, wie viele Stammgäste es auf dem Schiff gibt. Und so viele ausgefallene Typen. Die Rookies, also die Neulinge an Bord, sind ganz oft die deutschen Gäste. Wie ich auch. Noch habe ich ein wenig Mühe, mich an Bord zurecht zu finden. Der Luxusliner ist etwas verwinkelt, bei den vielen Bars, Restaurants, Decks, Treppen, Pools und Shops verliert man schnell mal den Überblick. Das Interieur der guten alten Mary hat einen ganz eigenen Schick. Überall hängen Kristalllüster. Und riesige Fotos von alten Hollywoodgrößen, die einst alle schon mit Cunard-Schiffen unterwegs waren. Natürlich sind die Wände und Türen holzgetäfelt, auf Hochglanz poliert. War schon immer so, wird wohl auch nie geändert. Wer es mit Tradition und Stil nicht so hat, ist auf Mary 2 definitiv falsch.

Ach ja, believe it or not: Die staterooms, wie die Zimmer an Bord heißen, sind ganz schön groß. Echt geräumig, zumindest die Balkonkabinen. Kein Vergleich zu den Schuhschachteln auf neueren, jüngeren Schiffen, die sonst so auf den Weltmeeren cruisen. Nur mit dem Hauptrestaurant Britannia kann ich mich noch nicht so anfreunden. Die Atmosphäre hier ist einfach zu kühl, zu Mensa-mäßig, die Beleuchtung viel zu hell. Eigentlich unglaublich, bei so viel Stilbewusstsein. Ich werd‘s überleben.
Der dritte Teil unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=tipps&pID=4164

Den ersten Teil gibt es unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=tipps&pID=4162

Quelle: Eigen

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