Wie günstig ist Carsharing?


Untersuchung des Reiseportals travel24
Das Auto zu teilen, kommt immer mehr in Mode. Viele Autofahrer versprechen sich vom Carsharing eine kostengünstige Alternative zum Privat-PKW. Das Reiseportal Travel24.com ( bietet einen Produkt-Mix in der Online-Reisevermittlung aus Last-Minute- und Pauschalreisen, Flügen, Hotels, Ferienwohnungen oder exklusiven Kurzreisen) hat daher die Preise von zehn stationären Carsharing-Anbietern und drei Free-Floating-Anbietern auf Basis von fünf Alltagssituationen miteinander verglichen.
Bei Stationären Angeboten wird die Nutzungszeit im Voraus gebucht. Der Vorteil: Die Preise sind vergleichsweise niedrig. Der Nachteil: Das Fahrzeug muss von einer Station abgeholt und dorthin auch wieder pünktlich zurückgebracht werden. Bei unangemeldeter Überziehung der gebuchten Zeit wird es teuer.
Bei Free-Floating-Angeboten sind die Fahrzeuge quer im Geschäftsgebiet (zum Beispiel Stadtgrenze Berlin) verteilt. Der Vorteil: Die Buchungszeiten sind flexibel und die Fahrzeuge können innerhalb des Geschäftsgebietes einfach wieder abgestellt werden. Der Nachteil: Die Preise sind im Vergleich zum stationären Angebot höher.


Die Untersuchung machte vor allem deutlich: Wer gedankenlos die stationären Angebote nutzt, ohne auf die gebuchte Zeit zu achten, für den kann es richtig teuer werden. Im letzten getesteten Szenario mit zwei Stunden Mietzeit und 20 Minuten unangemeldeter Überziehung wurden saftige Strafen bei stationären Anbietern von bis zu 50 Euro veranschlagt. Das entspricht dem Sechsfachen des ursprünglichen Tarifs. So können dafür bei Quicar satte 68 Euro fällig werden, 66,10 Euro bei book-n-drive und 61,30 Euro bei Drive Carsharing. Hier kommen die Angebote der Free-Floating-Anbieter Car2go, DriveNow und multicity gut weg, denn dort dauert die Miete genau solange an, bis man das Fahrzeug parkt und abgibt.
Wer sich also oft verspätet oder die Nutzungszeit nur schlecht abschätzen kann, sollte also lieber zu Free-Floating-Modellen greifen.
Nach der Untersuchung der teils sehr komplizierten und unübersichtlichen Tarife konnte festgestellt werden: Die Spannbreite der Preisunterschiede ist nicht nur zwischen stationären und Free-Floating-Anbietern groß, sondern auch innerhalb der einzelnen Angebote. Wer nicht aufpasst, kann zum Beispiel für die getestete siebenstündige Samstags-Shoppingtour mit 60km Fahrdistanz beim stationären Anbieter Quicar, ein Projekt des Fahrzeugherstellers VW, locker bis zu 54 Euro bezahlen. Beim Konkurrenten des stationären Services Cambio gibt es die gleiche Leistung für weniger als die Hälfte (21,50 Euro). Bucht man hingegen die untersuchte zweistündige Einkaufsfahrt mit 30km Fahrleistung unter der Woche, zahlt der geneigte Carsharer beim stationären Anbieter Flinkster, ein Kind der Deutschen Bahn, nur 10 Euro. Doch auch die Konkurrenten im stationären Segment citeecar (11,70 Euro), teilAuto Mitteldeutschland (10,70 Euro) und stadtmobil carsharing (11,20 Euro) liegen allesamt nur knapp darüber (siehe Tabelle).

Der Travel24.com-Test zeigt, dass die Free-Floating Anbieter in den getesteten Szenarien zwar deutlich teurer sind, dafür bieten sie einer ausgabefreudigeren Kundschaft allerdings zwei große Vorteile. Erstens: In der Regel bekommt man bei BMW, Sixt, Daimler und Co. die modernere und schickere Flotte, zum Beispiel aktuelle Minis, BMWs oder Smarts. Zweitens: Der Fahrer ist komplett frei in seiner Planung, das heißt es müssen keine Fahrzeiten im Voraus gebucht werden, womit auch keine Strafzahlungen bei Überziehung fällig werden.

Beim getesteten Einkaufstrip über zwei Stunden und 30km Fahrleistung unter der Woche käme der flexible Carsharer im Free-Floating-Modell am günstigsten bei DriveNow (BMW und Sixt) mit 27,60 Euro, was jedoch fast dreimal so teuer ist wie die Durchschnittkosten im stationären Äquivalent. Beim Free-Floating-Angebot von Daimler und Europcar, Car2go, werden indes 28,80 Euro und bei Citroëns multicity sogar 33,60 Euro für die beispielhafte Einkaufsfahrt berechnet.

Richtig teuer wird es, wenn man das Carsharing-Auto für einen Städtekurztrip über das Wochenende nutzt. Im getesteten Fall (450km) lohnt sich am ehesten das stationäre Angebot, zum Beispiel von cambio für 124,50 Euro. Am teuersten sind die Konkurrenten im stationären Betrieb Citeecar mit 180,50 Euro und Greenwheels mit 168 Euro (siehe Tabelle). Die Free-Floating-Angebote sind für diesen Trip wenig sinnvoll, da das Konzept nicht für eine langfristige Miete ausgelegt ist und damit richtig teuer werden kann. Besser ist es hier insgesamt, auf die herkömmliche Autovermietung zurückzugreifen.
Fazit

Glücklich können sich die Verbraucher schätzen, die mehrere Carsharing-Anbieter in ihrer Stadt haben, denn vergleichen lohnt sich und spart mit unter eine Menge Geld. Auch sollte man auf Spar- und Sonderpakete der verschiedenen Anbieter achten. Die größte Auswahl haben derzeit die Berliner, da sich dort drei Free-Floating-Angebote etabliert haben. Diese lohnen sich jedoch nur für kurze Strecken durch die Stadt, da hier im Minutentakt abgerechnet wird.


Quelle: Travel24

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