Hohe Kosten bei Grenzüberschreitung möglich
Wer sich einen Mietwagen nimmt und damit über Grenzen fährt, kann eine böse Überraschung erleben. So erging es einem Münchner, der sich ein Porsche Cabrio anmietete. Von der hinterlegten Kaution von 5000 Euro blieben ihm nach Abzug aller Kosten gerade mal knapp 55 Euro übrig. Und das kam so: Im Mietvertrag stand eine Klausel, die fahrten mit dem geliehenen Porsche nur für Deutschland und Österreich gestattete, der Münchner nutze den Sportwagen aber für eine Spritztour nach Mailand. Die Autovermietung erfasste den Standort des Wagens mit GPS und ging davon aus, dass er gestohlen worden war. Der anschließende Versuch einer Kontaktaufnahme mit dem Mieter blieb auch telefonisch erfolglos. Daraufhin griff die Mietwagenfirma mittels einer speziellen Software auf die Elektronik des Porsche zu und legte den Wagen lahm. Als das beauftragte Abschleppunternehmen für die Rückführung des Fahrzeugs bereits an die Grenze zu Italien fuhr, bemerkte die Mietwagenfirma, das der Porsche bewegt wurde. Da sie von einem Diebstahl ausging, schickte sie einen Mitarbeiter direkt nach Mailand.
Letztlich gab der Mann den Porsche ahnungslos zum vereinbarten Termin an der Ausleihstation zurück, offensichtlich hatte die elektronische Wegfahrsperre nicht funktioniert. Umso überraschter war der Mann als ihm die Abschlussrechnung präsentiert wurde. Die Mietwagenfirma machte alle entstandenen Kosten geltend und zahlte von der in bar hinterlegten Kaution von 5000 Euro nur knapp 55 Euro aus. Dagegen klagte der Mann.
Das Amtsgericht München (Az.: 182 C 21134/13) urteilte nun im Sinne der Verleihfirma:Der Vermieter habe aufgrund des Standorts des Wagens und der telefonischen Nicht-Erreichbarkeit des Klägers von einem Diebstahl ausgehen dürfen. Die Maßnahmen zur Festsetzung des Autos seien gerechtfertigt gewesen, ebenso der Verfolgungsversuch des Mitarbeiters. Denn die Inhaberin der Mietwagenfirma habe "nachvollziehbar" darlegen können, dass an dem Tag des Vorfalls, einem Sonntag, weder über die deutschen noch über die italienischen Behörden eine schnelle und effektive Hilfe zu erwarten gewesen sei.
Quelle: spiegel
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