US -Hoteliers wollen das Recht,fremde WiFi-Netze zu deaktivieren
US-Hoteliers und Netzwerk-Ausrüster wollen ganz offiziell das Recht bekommen, fremde WiFi-Netze zu deaktivieren. Um ihr Ziel zu erreichen, haben die Hotelkette Mariott und der US-Hotelverband eine Petition eingereicht.
Hintergrund ist, dass die Hotelkette Mariott von der US-Regulierungsbehörde FCC zu einer Strafzahlung verdonnert wurde, weil sie sich dabei erwischt ließ, wie sie während eines Kongresses in Nashville/Tennessee in dem von ihr bewirtschafteten Kongresszentrums die mitgebrachten Hotspots von Besuchern und Ausstellern störte. Ziel bei dieser Aktion war, die Aussteller und Besucher dazu zu zwingen, den WLAN- Zugang des Hotels zu nutzen, der mit Kosten von 200 bis 1000 USD pro Endgerät verbunden war.
Die Methode ,fremde Netze zu stören ist dabei relativ einfach: Entdeckt das eigene WLAN-System fremde Access Points, verschickt es an dessen Clients bestimmte Datenpakete mit gefälschtem Absender (MAC-Adresse). Diese Datenpakete enthalten den Befehl, die Verbindung zum Access Point zu trennen (Deauthenticate- oder Disassociate). Die gefälschte Absenderadresse erweckt den Eindruck, der Befehl stamme vom Access Point selbst.
Also brechen die Clients automatisch die Verbindung ab und gehen offline. Die betroffenen User werden somit dazu gedrängt, ein nicht gestörtes WLAN benutzen. Nicht ganz zufällig ist das meistens ein kostenpflichtiges Hotel-WLAN.
Die US-Regulierungsbehörde FCC soll nun nach dem Antrag von Mariott festlegen, dass die Sabotage fremder WLANs über eigenem Grund legal ist. Die Unterstützer vertreten insbesondere den Standpunkt, dass die Deaktivierung unerwünschter WLANs die Sicherheit und Leistungsfähigkeit des jeweils eigenen WLAN erhöhen würde. Auch der Kinderschutz wird ins Treffen geführt: Private Hotspots könnten in Schulen dazu genutzt werden, die im schuleigenen WLAN ausgeübte Zensur zu umgehen.
Gegen die Legalisierung der Sabotage sprechen sich unter anderem Google und Microsoft aus. Die Sabotage-Gegner verweisen unter anderem darauf, dass das WLAN-Spektrum ausdrücklich jedermann freigegeben wurde. Daher dürfe niemand exklusive Kontrolle ausüben.
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