Reiseveranstalter registrieren starken Buchungsrückgang
Die Terrorfolgen in der Türkei und Nordafrika sind deutlich zu spüren. Besonders der Terroranschlag in Istanbul mit zehn toten deutschen Urlaubern im Januar hat die gesamten Türkei-Buchungen einbrechen lassen. Im Vergleich zum Vorjahr sind allein die Sommerbuchungen für den Bosporus um 40 Prozent zurückgegangen, meldete der deutsche Reiseveranstaltungsriese TUI. Ähnliche Einbrüche verzeichnet die TUI auch für Tunesien und Ägypten. Der große Gewinner scheint Spanien zu sein. Selbst in nicht sonderlich beliebten Hotelbettenburgen wie in Benidorm sind kaum noch Zimmer für die Hauptsaison zu
bekommen. Von den Ängsten scheinen auch die beiden Länder Griechenland und Bulgarien zu profitieren, unter den Frühbuchern konnten beide Länder um über 60 Prozent zulegen.
Auch die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises trägt den Ängsten der deutschen Touristen Rechnung. Die für diesen Sommer geplanten Fahrten mit Zielen in der Türkei abgesagt.
Auch der Online-Reiseanbieter Check24 berichtet, Reisen nach Tunesien, Ägypten und in die Türkei sind um bis zu 60 Prozent weniger gebucht worden als im Vorjahresmonat.
Nach Angaben der „Wirtschaftswoche“ registrierte der Veranstalter Thomas Cook zwar eine zurückhaltende Nachfrage nach Türkei-Reisen für die Sommersaison, doch geht man davon aus, das am Ende doch die Badeziele gebucht werden könnten. Auch DER Touristik sprach von zurückhaltenden Buchungen, Stornierungen gebe es aber nicht.
Die Türkei wird diese Entwicklung hart treffen. Mit 5,5 Millionen Deutsche, die am Bosporus oder an der Riviera urlaubten, hatte das Land in der Beliebtheit an Spanien und Italien gerade erst angeschlossen. Wie das türkische Statistikamt mitteilte, sanken die Einnahmen schon im vierten Quartal des vergangenen Jahres um rund 14 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar. Nach der Gewalttat in Istanbul im Januar dieses Jahres rechnet die Türkei nun mit noch stärkeren Rückgängen – und das zu Recht, wie die Zahlen der Reiseveranstalter nun ebenfalls zeigen.
Ähnlich erging es bereits dem Tourismusgeschäft in Ägypten. Der Verdacht, dass der Absturz eines russischen Urlauber-Airbus über der Halbinsel Sinai durch die Explosion eines eingeschmuggelten Sprengsatzes ausgelöst wurde, erwies sich als folgenschwer für die Tourismusindustrie des Landes. Etwa eine Million Touristen haben Ägypten im November und Dezember besucht - das sind 41 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum und die niedrigsten Zahlen in diesen beiden Monaten der Hochsaison seit mindestens 2005.
Weitere Informationen unter anderem in: https://www.wiwo.de
Quelle: u.a. Wirtschaftswoche
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