Musik Mekka Mississippi

Ein Roadtrip durch die Heimat des Blues
Der tiefe Süden der USA hat Musiklegenden wie B.B. King hervorgebracht, legendäre Clubs, Musikfestivals von Frühling bis Herbst. Der Mississippi Blues Trail zeigt Fans den Weg.

Wer gern mit dem Auto ein Reiseziel erkundet, sollte sich kommendes Jahr vielleicht einmal an den US-Staat Mississippi ran wagen. Im „deep South“ lässt sich das typische Südstaaten-Flair at its best erleben, mit auffallend freundlichen Menschen, beeindruckender Südstaaten-Architektur und einer Küche, die Fans von deftig Frittiertem und Catfish glücklich macht. Mississippi war wegen seiner Baumwollfelder und Sklavenbarone einst sagenhaft reich. Heute steht der Staat zwischen Mississippi River im Westen und fantastischen Stränden am Golf von Mexiko im Süden wirtschaftlich nicht mehr so glänzend da. Doch eins ist unerreicht: In Mississippi entstand und lebt bis heute der Blues. Hier wurden mit Elvis Presley und B.B.King Weltstars geboren. Hier liegen auch die Wurzeln von Gospel, Rockn Roll, Soul, Jazz – und der späteren Musik der Beatles, von ZZ Top, Led Zeppelin oder Bob Dylan.

Nicht nur die Geburtsorte von Elvis und B.B. King liegen am msbluestrail
Mississippi ist inzwischen zum Mekka für Blues-Musiker und -Fans geworden. Kein anderer Staat in den USA hat so viele Geburtsorte bekannter Künstler aufzubieten, so viele Aufnahmestudios, Museen, Blues-Clubs und Bars, in denen heute noch fast jeden Abend live Musik gemacht wird. Nirgendwo sonst gibt es von Frühling bis in den Herbst hinein so viele Blues-Festivals, die Besucher aus aller Welt anziehen. Als wir zum ersten Mal mit der Idee liebäugelten, Mississippi zu bereisen, wurde schnell klar: Die Wiege der modernen Musik lässt sich am besten erkunden, indem man nach New Orleans fliegt und dann mit dem Auto Richtung Norden fährt, mehr oder weniger dem Verlauf des Mississippi Rivers folgend, bestenfalls bis nach Memphis, Tennessee.
Der offizielle Mississippi Blues Trail führt zu den wichtigsten Meilensteinen der Musikgeschichte. Sie sind durch blaue Info-Tafeln landesweit markiert (https://www.msbluestrail.org). Es gibt davon hunderte, viele stehen vor allem im Mississippi Delta, wo die Baumwollpflücker früher von ihrem harten Leben auf den Feldern sangen – und wo man heute den Spuren von Blues Größen wie Sam Cooke, Muddy Waters oder Willie Dixon begegnet. Vor allem die folgenden Stationen sind einen Stop auf der Route wert:

Clarksdale

Das kleine Städtchen ist ein wichtiger Ort, was die Geschichte des Blues angeht – und einst Heimat von Sam Cooke, John Lee Hooker und Ike Turner. Das Delta Blues Museum erzählt davon. Der Kreuzungspunkt der Highways 61 und 49 bei Clarksdale ist der Ort, an dem - der Legende nach - der Blues-Musiker Robert Johnson dem Teufel seine Seele verkaufte, um der beste Blues-Spieler aller Zeiten zu werden. Ob man daran glauben mag oder nicht - eine Infotafel des Blues Trails und zwei gekreuzte Gitarren hält die Legende am Leben. Für Blues-Fans ist das Juke Joint Festival im April ein Muss. Oder auch das Sunflower River Blues & Gospel Festival im August und das Deep Blues Festival im Oktober. Sie locken Zehntausende Musikbegeisterte aus aller Welt jährlich nach Clarksdale, wie Bubba O Keefe berichtet, der uns mit Begeisterung seine kleine Stadt gezeigt hat. Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man sich eins der vielen Live-Konzerte in den örtlichen Clubs. Wie zum Beispiel im Ground Zero Blues Club, wo die besten Blues-Musiker des Landes auftreten. Und wen trafen wir dort? Fans aus Würzburg, die seit Jahren nach Clarksdale reisen, der Musik wegen. Und die hier schon feste Freunde gefunden haben. Interessant zu wissen: Der weltbekannte Schauspieler Morgan Freemans stammt aus dem Mississippi Delta und hat diesen Club miteröffnet. Auch in Seans Bad Apple Blues Club geht fast täglich die Post ab. Übernachtungstipp: Etwas außerhalb von Clarksdale, im Shack Up Inn, im Worlds Oldest B&B (bed & beer). Wer in urigen, kleinen Original-Holzhütten auf einer verlassenen ehemaligen Plantage übernachten will, kann sich dort zum angemessenen Preis einmieten, Live-Musik in der Scheune gibt es obendrein (https://www.shackupinn.com ).

Indianola
Hier steht das Mekka aller Blues-Fans: Das B.B. King-Museum. Riley B. King aus Itta Bena war in jungen Jahren Baumwollpflücker, bevor er zum gefeierten König des Blues aufstieg. B.B. steht übrigens ganz simpel für "blues boy". Seinem Lebenswerk widmete seine Heimatstadt Indianola ein modernes Museum in einem umgebauten Baumwollbetrieb, in dem der Künstler in den 40er Jahren gearbeitet hatte – und das heute den Besuchern detailliert das Leben des großen Musikers nacherzählt und vom harten Alltag im Mississippi Delta berichtet. B.B. King starb 2015 im Alter von 89 Jahren. Bis kurz vor seinem Tod spielte er noch bis zu 250 Konzerte im Jahr und war praktisch ständig auf Tour. B.B. King ist auf dem Museumsgelände begraben.

Cleveland
Fährt man den Blues Highway ein paar Meilen weiter nach Norden, ist das Grammy Museum in Cleveland einen Stopp wert. Das Hightech-Gebäude wurde 2016 eröffnet und ist das einzige Grammy Museum außerhalb von Los Angeles (und auch noch deutlich größer !) Es feiert die Musikgeschichte des Blues wie auch der Country-Musik oder des Rockn Roll mit interaktiven Spielen und Künstlerkostümen. Und es zeigt auf, welchen prägenden Einfluss die Blues-Größen aus dem Mississippi-Delta auf die Entwicklung der verschiedenen Musikstile hatte.

Tunica
Noch ein paar Meilen weiter nördlich steht das Blues Visitors Center and Museum am Blues Highway in Tunica. Memphis, Tennessee ist nur wenige Meilen entfernt. Das Highlight des kleinen Museums direkt am Highway: Die große Sammlung von Gitarren berühmter Musiker wie etwa die erste elektrische Gitarre von Gibson Les Paul von 1952, oder das Kornett von W.C. Handy. Besucher dürfen auch selbst aktiv werden. So lässt sich zum Beispiel das Spielen auf einer Lap-Steel-Gitarre oder einem einseitigen Diddley Bow ausprobieren. Oder im Tonstudio einen eigenen Blues-Song aufnehmen, der dann auf Knopfdruck an die eigene E-Mail geschickt werden kann. Ob es ein Erfolg wird, muss jeder selbst ausprobieren.

Tupelo
Elvis mag als King of Rockn Roll mit Wohnsitz auf Graceland in Memphis bekannt sein. Das Haus, in dem er seine Kindheit verbrachte, liegt jedoch in Mississippi und ist ein weiteres Denkmal auf dem Blues Trail. Bevor der junge Elvis nach Tennessee zog, lebte er mit seinen Eltern im kleinen Örtchen Tupelo, unweit von Clarksdale und Tunica. Ein Abstecher lohnt. Elvis ärmliches Geburtshaus ist inzwischen auch eine Art Pilgerstätte geworden. Hier kam er mit Bluesmusik in Kontakt, sang Gospel in der Assembly of God Church und bekam seine erste Gitarre. Der Laden, die Tupelo Hardware Company, in dem seine Mutter das Instrument kaufte, existiert heute noch in Tupelo.Die Story zu Elvis mit Memphis und Tulepo unter https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=reisen&pID=4151


Links: https://www.deep-south-usa.com/mississippi/fly-drives/mississippi-blues-trail
https://visitmississippi.org
Clarksdale: https://www.visitclarksdale.com
Indianola:https://www.indianolams.gov
Cleveland:https://www.visitclevelandms.com
Tunica:https://tunicatravel.com
Tulepo:https://www.tupelo.net

Golfen in Mississippi: Mississippi:
Dancing Rabbit https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=4070
Natchez Golf Club https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=4086
Tunica National. https://reisenundgolfen.de/?set=pages&p=golf&pID=4148

Quelle: eigen

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