Werkzeugkasten an der Wand
für alle "Nähte"
immer der richtige Koffer-"Schlitten"
50 bis 70 Euro kostets im Schnitt
Zufriedene Kunden...
... von Michael Jackson....
...bis Markus Othmer
Münchner Werkstatt spezialisiert auf Koffer-Reparatur
Eine Rolle blockiert, der Reißverschluss ist geplatzt, die Teleskopstange hakt. Kein Grund, seinen Koffer sofort zu entsorgen. Denn es bleibt die Chance, den über viele Reisen ans Herz gewachsenen, treuen Begleiter fachgerecht zu reparieren. Zum Beispiel bei den „Münchener Werkstätten“. „Es gibt in Deutschland nur noch eine Handvoll von uns“, sagt bedauernd Kofferdoc Rupert Steininger. So habe vor allem die Reiseflaute während der Corona-Zeit einigen der Reparaturbetriebe den Garaus gemacht. Ein Blick ins Netz listet neben München nur noch Adressen in Berlin, Hamburg, Nürnberg und Offenbach. Steininger ist nicht nur Teilhaber des als Genossenschaft geführten Münchner Betriebs mit drei festen Mitarbeitern und zwei Teilzeitkräften, sondern er nimmt auch am Schalter die Reparatur-Wünsche entgegen.
Rund 1500 Reparaturen pro Jahr
Zur Reparaturannahme gelangt man über eine Treppe eines Hinterhofaufgangs in einem unscheinbaren Gebäude unweit des Münchner Hauptbahnhofs (Karlstr.52; https://www.mw-kofferreparatur.de). In einem engen Raum im 1. Stock erwartet Rupert Steininger die Kunden und nimmt sich ausführlich Zeit, um die Reparaturmöglicheiten zu erklären. Hinter ihm stapeln sich in Regalen Dutzende von Koffern genauso wie in den Werkstatträumen gleich daneben. Dort herrscht der „Meister Eder“-Charme eines Handwerkbetriebs alter Schule. Mit langgedienten Werkbänken und einem Schraubschlüssel-Sortiment an der Wand. Auf einem Tisch türmt sich ein Berg von Ersatzrollen, in einer Schublade kommen die verschiedensten Reißverschluss-Enden, fachmännisch Schlitten genannt, zum Vorschein Auch zwei Nähmaschinen gibt es für das Ausbessern von Nähten und Reißverschlüssen. Rund 1500 Reparaturen erledigen die Münchner Kofferdoktoren im Schnitt pro Jahr. Der 1902 als Sattler- und Lederwaren-Werkstatt gegründete Betrieb hat sich seit den 1970er-Jahren auf die Reparaturen von Reisegepäck spezialisiert.
Promi-Kunden von Michael Jackson bis Veronica Ferres
An den Wänden des Eingangsbereichs hängen Dutzende gerahmte Autogrammkarten von dankbaren prominenten Kunden. Zu ihnen zählten Schauspielerin Veronica Ferres genauso wie der „King of Pop“ Michael Jackson, dessen ramponierte Gepäckstücke der Luxusmarke MCM schnelle Hilfe benötigten. Der Reparaturwunsch von Jacksons Management musste über Nacht ausgeführt werden, erinnert sich Rupert Steininger an diesen speziellen Auftrag. Auch die „Rolling Stones“ ließen ihr Reisegepäck der Nobelmarke „Tumi“ in der Münchner Hinterhofwerkstatt reparieren. „Da haben wir aber leider keine Autogrammkarte bekommen“, bedauert Steininger. Als gern gesehener Kunde kam auch mehrmals Schlager-Stimmungskanone Roberto Blanco vorbei. „Mit sehr speziellen, bunten Gepäckstücken“, schmunzelt Steininger.
Durchschnittlich 50 bis 70 Euro Kosten
„Am Häufigsten sind es die Rollen, dann kommen die Teleskopstangen und dann die Reißverschlüsse“, nennt Steininger die Top 3 in der Reparaturliste. Danach folgen defekte Schlösser und gerissene Tragegriffe. Auch die Lebensdauer von Golftaschen lässt sich bei den Münchner Kofferdocs verlängern. “An Golfbags konnten wir zum Beispiel defekte Reißverschlüsse wieder fit bekommen. An Hüllen für Golfbags haben wir schon des öfteren abgerissene Griffe oder Risse repariert“, ergänzt Steininger. Im Durchschnitt werden bei einem Reparaturauftrag zwischen 50 und 70 Euro fällig. Wenn sich etwas mit ein paar fachkundigen Handgriffen in Ordnung bringen lässt, wird das auch sofort erledigt. Und das sogar kostenlos, lediglich mit einem Verweis auf eine Spende für die Kaffeekasse. Kein Wunder, dass sich BR-Sportmoderator Markus Othmer mit einem besonderen Lob für die Münchner Kofferdocs auf seiner Autogrammkarte an der Wand verewigte: „Bei Koffern seid ihr die Champions League.“
Fazit: Bei einem defekten Koffer nicht sofort ans Wegwerfen denken ! Ruhig erst mal bei einem Kofferdoc vorbeischauen. Vielleicht kann der ja das Kofferleben noch verlängern.
Quelle: eigen
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